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Newsletter Nr. 52. vom 11. September 2006

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
nach einer längeren Pause aufgrund von Sommerzeit und hohem Arbeitsaufkommen (und einer Erkältung …) erhalten Sie hier die 51. Ausgabe unseres Nachrichten-Newletters. Vielen Dank für Ihr Interesse!
In Offenbarung 11,3 wird das christliche Zeugnis vor der Wiederkunft Jesu beschrieben als „zwei Zeugen“ die „weissagen, mit Sacktuch bekleidet“. Es wurde viel darüber spekuliert, wen oder was diese zwei Zeugen wohl repräsentieren mögen. Wenn Gott erlaubt, werden wir im nächsten Newsletter bei der Betrachtung der folgenden Verse darauf eingehen, doch wollen wir uns statt den Spekulationen mehr den Dingen widmen, die für unseren geistlichen Wandel nützlich sind. In diesem Vers 3 wird das christliche Zeugnis als „weissagen“ beschrieben, oder „prophezeien“, was vor allem heißt, die Worte Gottes zu kommunizieren. Wahre Christen, die „Mitbrüder“ des Johannes, sind jene, die „das Zeugnis Jesu“ und damit „den Geist der Weissagung“ haben (Offb 19,10; vgl. Apg 2,17-18, Offb 6,9; 20,4). Man verstehe das nicht falsch: Es geht darum, Jesus zu bezeugen, nicht um „charismatische“ Visionen und neue Offenbarungen, sondern um das Verkündigen des Wortes Gottes, des in Christus vollkommen geschehenen Reden Gottes (Hebr 1,2). Bezeugen wir den Herr Jesus in dieser Welt – mit seinem Wort? Genau dazu hat Gott die Gemeinde als Zeugnis in diese Welt gestellt. In diesem Bewusstsein müssen wir in jeden Tag gehen und dürfen uns nicht in den Geschäftigkeiten des Alltags verlieren.
Die Zeugen sind mit „Sacktuch“ bekleidet. Das ist die Kleidung der Bußprediger und zugleich eine demütige, wenig ehrenhafte Erscheinung. Sehen wir das Christentum in der Öffentlichkeit heute in diesem „Sacktuch“ – bildhaft verstanden? Rufen die Prediger zur Buße auf, auch auf das Risiko hin, von der Masse abgelehnt zu werden? Überführen sie von Sünde? Statt uns den Menschen in Glanz und Glorie zu präsentieren, sollen wir sie zur Umkehr rufen und uns des eindeutigen Evangeliums vom Kreuz nicht schämen. Ein bescheidenes Auftreten ist dabei der Wirksamkeit des Wortes Gottes nicht hinderlich, sondern entspricht ihm vielmehr. Unsere Wirkung als Zeugen liegt nicht darin, dass wir einen betörenden äußeren Eindruck machen, sondern im Gegenteil und in anderen Dingen, wie wir in den folgenden Versen sehen. (Soll fortgesetzt werden.)
Herzlich grüßt
Hans-Werner Deppe

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Eine Auswahl empfehlenswerter Neuerscheinungen aus den letzten Wochen:

John MacArthur (Hrsg.): Grundlagen des Glaubens
Ein biblischer Glaubensgrundkurs in 13 Lektionen
DinA4 geheftet, 94 Seiten, Betanien, 8,50 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1887_MacArthur–Grundlagen-des-Glaubens.html

Wilhelm Busch: Wilhelm-Busch-Bibliothek
13 Hardcover (11 x 17 cm) im Schuber, zus. 2704 Seiten, CLV, 49,90 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1924_Wilhelm-Busch-Bibliothek.html

C.H. Spurgeon: Besser als Gold
Tägliche Andachten mit den Psalmen
Hardcover, 768 Seiten, CLV, 12,90 EUR
http://www.cbuch.de/product_info.php/info/p1925_Spurgeon–Besser-als-Gold.html

Peter Masters: Gottes Lebensprogramm
Der Schlüssel zu den 10 Geboten für Christen im 21. Jahrhundert
Paperback, 154 Seiten, Schwengeler, 14,50 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1918_Masters–Gottes-Lebensprogramm.html

Lightkeeper Band 4 – Bibellesen mit Plan für junge Leute
Paperback, 493 Seiten, CSV, 10,80 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1949_Lightkeeper-Band-4.html

Wir stellen unsere Shop-Rubrik „Biblische Personen / Themen“ vor:
Hier finden Sie Betrachtungen über biblische Personen oder Lehrbücher über einzelne Themen der Bibel wie z.B. Wunder, Erweckung, die Stiftshütte etc.
www.cbuch.de/index.php/cat/c97_Bibl–Personen-Themen.html

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Bono als Referent beim Willow-Creek-Kongress
(hwd) „Bono“, Sänger der Rockband „U2“, ist als offizieller Referent des nächsten Willow-Creek-Kongresses im November in Bremen angekündigt. Zugleich ist Bono ein führender Repräsentant der hochgradig esoterischen Organisation „New Group of World Servers“ (www.ngws.org), die sich auf die einflussreiche Theosophin Alice A. Bailey und ihr Buch über „Weiße Magie“ beruft. Bailey gilt „als eine der herausragendsten Gestalten der esoterischen und okkulten Bewegung“ (wikipedia.de).
Bemerkenswert ist, dass Bono auch als inoffizielle Symbolfigur der „Emerging Church Bewegung“ angesehen wird. „Emerging Church“ ist nach Willow Creek und Saddleback die nächste Welle aus USA, die die evangelikale Christenheit mit einem extremen New-Age-Postmodernismus zu überschwemmen droht. Wir hoffen, unter www.betanien.de > Material im Laufe der nächsten Tage einen englischsprachigen aufklärenden Artikel über Emerging Church zur Verfügung stellen zu können; derzeit warten wir noch auf die Erlaubnis zur Veröffentlichung.
[Nachtrag 12.9.06: Einige kritische Artikel über die Emergent-Bewegung finden Sie unter http://nuntia.info/index.php?cat=20 ]
Protestnoten können unter www.verax.ws eingesehen und eingereicht werden.

New-Age-Referent beim Newleader-Kongress
(hwd) Auch auf der evangelikalen schweizer Jugendleiter-Konferenz “Newleaders“ (18.-19. November in Chrischona) wird mit Erwin McManus ein Hauptreferent präsentiert, der eher New-Age-Bewegung zuzurechnen ist als dem herkömmlichen Christentum. Veranstalter von Newleaders sind einige der bedeutendsten evangelikalen Werke in der Schweiz (SEA, CLZ; BESJ u.a.), Partner sind die Bibelschulen Beatenberg und Bienenberg. McManus ist Pastor einer Emerging-Church-Gemeinde. Auf seiner eigenen Internetseite prangt groß seine These: „Der größte Feind der Bewegung Jesu Christi ist das Christentum.“ Weiter informiert seine Internetseite www.erwinmcmanus.com: „Erwin ist der Katalysator hinter ‚Awaken’, einer Arbeitsgemeinschaft von Träumern, die entschlossen sind, Umwelten zu kreieren, die Imaginationen erweitern und Kreativität freisetzen. In der Überzeugung, dass die Welt von Träumern und Visionären verändert wird, dient Awaken dem Zweck der Geschichte durch Maximieren des göttlichen Potentials in jedem Menschen“ (wörtlich übersetzt aus dem englischen Originaltext)[Nachtrag 12.9.2006: Der Text auf erwinmcmanus.com wurde mittlerweile offenbar geändert, die hier wiedergegebene Übersetzung ist tatsächlich eine absolut wortgetreue Wiedergabe des ursprünglichen Textes vom 6.9.06]. Besser ist das Programm der New-Age-Bewegung kaum auszudrücken. Das zeigt die erschreckend engen Verbindungen und Übereinstimmungen zwischen Emerging Church und New Age. Noch alarmierender ist, dass die Neo-Evangelikalen hierzulande offenbar um jeden Preis auf die heranrollende Emerging-Welle aufspringen wollen. Wir müssen bedenken, dass auf diesem Kongress Jugend-Leiter geprägt werden sollen – wohin werden diese potentiellen „Hirten“ ihre „Schafe“ führen – wie weite Kreise wird der Einfluss eines solchen Kongresses ziehen? Wie weit werden die Neo-Evangelikalen noch gehen? Die Diskussion um eine unzureichende und verwässerte Wortverkündigung haben sie offenbar längst hinter sich gelassen und schreiten fort … wohin?
Einige bekannte und weniger bekannte bibeltreue Geschwister haben bereits unter www.verax.ws Stellung zu dieser Entwicklung genommen.

Erste Verax-Konferenz im Februar 2007
(hwd) Am 9. und 10. Februar 2007 soll in der Action Biblique Gemeinde in Basel die erste Verax-Konferenz stattfinden. Thema ist „Gottes Souveränität in seinem Heilshandeln – Die Bedeutung des Verständnisses von Gottes Allmacht für den Dienst an der Gemeinde Jesu.“ Die Konferenz richtet sich insbesondere an leitende und künftige Gemeindemitarbeiter und deren Ehefrauen. Als Referenten sind eingeladen: Edgar Andrews, Autor Redakteur der „Evangelical Times“ (England), Martin Erdmann, Direktor des Verax-Instituts und Dozent u.a. am EBTC Berlin und an der ART Marburg, Kurt Vetterli, Pastor der Action Biblique Basel, Hans-Werner Deppe, Autor und Leiter des Betanien Verlags. Das Verax-Institut hat das Ziel, bibeltreue reformierte Lehre und Apologetik zu verbreiten. Nähere Informationen über die Verax-Konferenz finden Sie unter diesem Link: www.verax.ws/Verax-Konferenz.pdf

Calvins Institutio online
(hwd) Das Hauptwerk von Johannes Calvin, sein Lehrbuch „Unterricht in der christlichen Religion“ („Institutio“) ist als Faksimile-Ausgabe im Internet zugänglich unter www.calvin-institutio.de. Eine Textdatei soll dort in Kürze ebenfalls verfügbar gemacht werden.
Die Bedeutung Calvins und seiner Institutio für die Reformation und die nachreformatorischen Glaubensbewegungen kann kaum überschätzt werden. Insbesondere hat sein Werk entscheidend dazu beigetragen, dass die Heilslehre stets im Zentrum reformierter Theologie stand und das Heil als allein von Gott ausgehend verstanden wurde (Monergismus, im Gegensatz zum Synergismus, der ein menschliches Hinzutun lehrt).
Die Schattenseiten von Calvins Einfluss sollten aber nicht außer Acht gelassen werden wie z.B. ein machtgeprägtes Kirchenverständnis oder auch die Trennung von Wort Gottes und Geist Gottes – der Ansicht, dass das Wort Gottes nicht bereits an sich „geisterfüllt“ sei, sondern zusätzlich oder nachträglich auf mystische Weise durch den Heiligen Geist belebt werden müsse. Diese tendenziell schwärmerische Ansicht ist bis heute auch in konservativ-bibeltreuen Kreisen verbreitet. Ebenfalls fragwürdig ist Calvins eigene Einschätzung seiner „Institutio“, von der er erhofft, sie könne „ein Schlüssel und eine Tür zu einem guten und rechten Verständnis der heiligen Schrift“ sein. Der einzige Schlüssel zur Schrift ist jedoch Christus. Systematische Theologie ist gut und wichtig, doch darf sie nicht als Schlüssel zur Bibel vorausgesetzt werden, sondern ist Ergebnis gesunden Bibelstudiums. Ob Calvinismus, Dispensationalismus oder ein anderes System – wenn ein menschliches Konstrukt zum „Schlüssel zur Schrift“ erhoben wird, ist zu Skespis zu raten. Im Allgemeinen wird unter „Calvinismus“ heute jedoch nur Calvins Heilslehre verstanden. Die „fünf Punkte des Calvinismus“ (TULIP) wurden erst lange nach Calvin als Gegenreaktion auf den Arminianismus aufgestellt. Bekennende Calvinisten (wie z.B. Spurgeon) beziehen sich meist nur darauf und nicht auf das Gesamtsystem Calvins.
Als umfassendes Lehrbuch insbesondere über Gott und sein Heil ist die Institutio – stets unter Beachtung von 1Thes 5,21 – sehr zu empfehlen.

EBTC-Konferenzen in Berlin und Zürich
(hwd) Das Europäische Bibel-Trainings-Centrum in Berlin und Zürich lädt im September zu zwei Konferenzen ein: Vom 14.-17. September findet in Berlin die diesjährige Hirtenkonferenz statt, Thema sind die fünf solae der Reformation. Nähere Informationen unter www.ebtc-berlin.de/cms/upload/PDF/Flyer-HK-2006-web.pdf
Vom 28.-29. September findet in Zürich die Eröffnungskonferenz des EBTC Zürich statt. Referenten sind John MacArthur (nicht per Video, sondern vor Ort), Benedikt Peters und Jay Latey. Informationen unter www.ebtc-berlin.de/cms/upload/PDF/Eroeffnung_Zuerich_2006_web.pdf

75% der BEFG-Baptistengemeinden offen für Charismatik
(hwd) Laut dem charismatischen Baptistenpastor Heinrich Christian Rust sind rund 75% der im BEFG zusammengeschlossenen Baptistengemeinden offen für das Praktizieren der spektakulären angeblichen „Geistesgaben“ der charismatischen Bewegung. Rust erwartet noch einen weiteren Aufschwung dieser charismatischen Pänomene, da sich viele seelisch und körperlich zerbrochene Menschen nach Heilung durch solche „Gaben“ sehnen (Quelle: die-gemeinde.org). Unseren Beobachtungen und Einschätzungen zufolge erleiden Menschen im charismatischen Umfeld jedoch eher noch mehr seelischen Schaden statt Heilung. Dies wird besonders durch den psychischen Druck ausgelöst, unbedingt übersinnliche oder übernatürliche Erfahrungen machen zu müssen und ansonsten das geistliche Leben nicht in Ordnung sei. Ein nüchternes Festhalten am Wort Gottes im Glauben statt im Schauen oder Erfahren – in Verbindung mit einer gesunden Lehre vom Heil durch Jesu Kreuz und praktizierter Nächstenliebe -, ist zwar weniger spektakulär, aber seelisch wohltuender, Gott verherrlichender und von ewigem Wert.

Weltbild des Mittelalters ging von einer Kugelgestalt der Erde aus
(dj) Die weit verbreitete Annahme, dass im abendländischen Mittelalter die Vorstellung von einer Erde in Scheibenform vorherrschte, ist historisch nicht haltbar. Ein Kurzbeitrag von N.G. Cincinnati im Studium Integrale Journal, 13. Jg., Heft 1 vom Mai 2006 (Herausgeber: Studiengemeinschaft Wort und Wissen e.V., http://www.wort-und-wissen.de) fasst eine Reihe von Forschungsergebnissen zusammen, nach denen bereits ab dem 4. Jh. v. Chr. Einzelne, wie Aristoteles und andere nach ihm, von einer Kugelgestalt der Erde ausgingen. Auch wurden schon erstaunlich genaue Berechnungen des Erdumfangs durchgeführt. Seit dem 8. Jh. n. Chr. zählte das Wissen um die Kugelgestalt dann zum Allgemeingut der Gelehrten. Dies geht aus kirchlichen Werken, Enzyklopädien und astronomischen Handbüchern aus der gesamten Zeit des Mittelalters hervor. Nur einige wenige Kirchenväter der Spätantike vertraten dagegen eine Erdscheibe. Es stellt sich also die Frage, wie es überhaupt zur Entstehung des „Erdscheiben-Mythos“ kam. Viele Autoren gegen Ende des 18. Jh. hatten offensichtlich die Absicht, die eigenen Leistungen deutlicher von der Vergangenheit abzuheben und daher das Mittelalter möglichst rückständig erscheinen zu lassen. Dazu gehörte auch die gezielte und absichtliche Verfälschung des mittelalterlichen Weltbildes einschließlich des Mythos einer flachen Erde. Ein Grund mehr, warum der beliebte und oft herangezogene Vergleich Schöpfungsgläubiger mit dem Mittelalter völlig verfehlt ist.

Konferenz über Erziehung mit Lou Priolo
(hwd) Lou Priolo, Autor des Buches „The Complete Husband“, das Ende dieses Jahres beim Betanien Verlag unter dem Titel „Der geistliche Ehemann“ erscheinen soll, spricht am 13. und 14. Oktober 2006 in der Nähe von Kaiserslautern zu den Themen “Train your child to think biblically” and “Parenting Teens” (die Vorträge werden leider nicht auf Deutsch übersetzt). Die Trinity Reformed Church (PCA) lädt herzlich dazu ein. Veranstaltungsort ist das Gemeindehaus an der Schulstraße 7 in 66882 Hütschenhausen-Spesbach, am Fr., 13.10. um 18.00 Uhr und Sa., 14.10., von 8.00 bis 12.00 Uhr.

Partei Bibeltreuer Christen“ verbündet sich mit Zentrumspartei
(hwd/js) Die charismatisch-pfingstlerisch geprägte „Partei Bibeltreuer Christen“ und die geschichtsträchtige „Zentrumspartei“ katholischen Hintergrunds wollen sich künftig gegenseitig stärken. Dies wurde auf einer Spitzenbegegnug beider Parteien in Nürnberg beschlossen. Bereits bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 17. September 2006 soll das Bündnis zum Tragen kommen. Mittelfristig erhoffen sich die Parteien acht bis zehn Prozent der Wählerstimmen. Bei der letzten Bundestagswahl hatte die PBC 0,23% und das Zentrum 0,01% erzielt. Bis 1933 war das Zentrum die katholische Partei schlechthin, heute ist sie praktisch bedeutungslos. (Quelle: idea, wikipedia)

War Taizé-Gründer Roger Schutz katholisch?
(js/hwd) Dem französischen Historiker Yves Chiron zufolge soll der Gründer und Leiter der Taizé-Gemeinschaft, der ökumenische Protestant Frére Roger Schutz, bereits 1972 heimlich zum Katholizismus übergetreten sein. Chiron beruft sich auf den zuständigen Bischof der Diözese, in deren Bereich Taizé liegt. 1972 habe Schutz das katholische Glaubensbekenntnis abgelegt und die Eucharistie empfangen. Das erklärt, warum Schutz sogar vom damaligen Kardinal Ratzinger die katholische Kommunion empfing, was der Vatikan Protestanten ansonsten streng verwehrt.
Die Gemeinschaft von Taizé bestreitet unterdessen, dass Roger Schutz „konvertiert“ sei. Der Begriff „Konversion“ umfasse einen Bruch mit seiner protestantischen Vergangenheit, einen solchen Bruch habe es aber nicht gegeben. Vielmehr sei Schutz einen einzigartigen Weg der „Kommunion“ statt „Konversion“ gegangen, dessen ökumenischer Prozess folgende zwei Elemente umfasste: „Die Eucharistie empfangen und die Notwendigkeit eines Dienstes der Einheit durch den Bischof von Rom anerkennen.“ Bereits Papst Johannes XXIII. habe den Platz Taizés innerhalb der katholischen Kirche so beschrieben: Er „habe mit seinen Händen Kreise gezeichnet und gemeint: ‚Die katholische Kirche besteht aus konzentrischen Kreisen, die immer größer und größer werden … Ihr seid schon im Inneren, setzt einfach euren Weg fort.“ (Quelle: kath.net)

Papstbesuch soll “Glauben stärken”(js/hwd) Vom 9. bis 14. September besucht Papst Benedikt XVI. die Städte Altötting, München, Regensburg sowie seinen Geburtsort Marktl. Man rechnet hierbei mit mehr als einer halben Million Pilger. Kardinal Friedrich Wetter, Erzbischof von München, hofft, der Papstbesuch werden den Glauben stärken; er erwarte “ein Fest des Glaubens”. Kirche sei laut Wetter “Gemeinschaft mit dem Papst, aber hinter dieser Gemeinschaft mit dem Papst steht die Gemeinschaft mit Christus.” Wetter sieht die Gefahr einer Verflachung des Glaubens in Deutschland; das “spezifisch Christliche” werde nicht mehr deutlich. Dagegen helfe “in erster Linie” eine “Verkündigung des Glaubens, die ins Wesentliche geht.” Dies beherrsche der Papst auf eine Weise, die “ankomme”. Wetter betonte, der Gottesdienst müsse mehr als “nur eine Zusammenkunft”, sondern “eine Begegnung mit dem gegenwärtigen Christus” sein.
Der Kölner Kardinal Meisner erwartet vom Papstbesuch “wichtige Impulse”. Ratzinger vertraute den Besuch bei der “Gottesmutter Maria” an. Bei seiner Generalaudienz im Vatikan am 06.09. sagte er: “Ich hoffe, sie wird dem deutschen Volk einen neuen Frühling des Glaubens … erwirken.”
An der Münchener Mariensäule betete Papst Benedikt XIV. öffentlich zur „Gottesmutter“: „… Alle Sorgen der Menschen nimmst du auf dich und trägst sie vor den Herrn, vor deinen Sohn … Lehre uns … Hilf uns … Du trägst Jesus auf deinen Armen …“
Kommentar: Im Klartext heißt das: Rom lehrt weiterhin, dass es Kirche und Gemeinschaft mit Christus nur mit dem Papst gibt. Mit der von Wetter so genannten “Begegnung mit dem gegenwärtigen Christus” ist das katholische Messopfer gemeint, bei dem Brot und Wein durch den Priester in Christus verwandelt würden. Nach wie vor ist in der katholischen Frömmigkeit der Herr Jesus Christus der sog. “Gottesmutter” untergeordnet, was der Papst aktiv fördert. So werden Glaube und Heil an Menschen gebunden statt an Christus allein. Der “Glaube”, der durch den Papst gestärkt werden soll, ist somit nicht das biblische Evangelium, sondern ein tödlicher Aberglaube. Auch wenn Ratzinger es versteht, ansprechend zu reden: zwar mag sich der Umgangston der Kirche Roms seit der Reformation geändert haben, ihre Irrlehren aber sind dieselben geblieben (siehe auch die nächste Meldung).

Papst pilgert zum angeblich wahren Bild Christi
(js) Rom. Radio Vatikan nannte es eine “Weltpremiere für eine Reliquie”: Am 01.09.2006 pilgerte erstmals ein Papst in das italienische Dorf Manoppello, wo ein Tuch aufbewahrt wird, das angeblich das “wahre Antlitz Jesu Christi” zeigt. Benedikt XVI fand lobende Worte für dieses Bild, das den leidenden Christus zeige. Sein Besuch wurde von katholischer Seite schon im Vorfeld ausgiebig angekündigt, was dem Wallfahrtsort wohl steigende Popularität verschaffen dürfte.
Einige Tage später jedoch ruderte Rom ein Stück weit zurück: Bischof Bruno Forte sagte, der Papstbesuch bedeute keine offizielle Anerkennung, dass es sich bei der Reliquie auch tatsächlich um ein wahres Abbild Christi handele. Dies tat jedoch den lobenden Worten des Papstes für die Verehrung des 17×24 cm kleinen Stofftuches keinen Abbruch. Bei einer Ansprache während seines Besuchs in Manoppello sagte Ratzinger wörtlich: “Liebe Priester, habt keine Angst, auch die euch anvertrauten Gläubigen anzustecken und zu verzaubern.” Von Leuten, die andere “verzaubern”, spricht Paulus im Galaterbrief allerdings wesentlich unfreundlicher.
Die Bibel sagt: “Du sollst dir kein Götzenbild machen… Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott” (2.Mose 20,4-5).

Meinung über den Papst in Deutschland geteilt
(js/hwd) Ernüchternd wirkt hingegen eine Umfrage des Hamburger Forsa-Instituts. Demnach seien nur 45 Prozent der Deutschen stolz, dass der Papst ein Deutscher ist, 48 Prozent hingegen nicht. Über die Hälfte der Deutschen halten den Papst für ein “echtes Vorbild” und für eine “zu bewundernde Person”. Mehr Bewunderer als der Papst finden allerdings der Dalai Lama (61 Prozent) und UNO-Generalsekretär Kofi Annan (56 Prozent).
Viele führende Repräsentanten aus Politik und Kirchen drückten ihre Hoffnung aus, dass der Papstbesuch die Ökumene fördere. Zu einer Vesper mit dem Papst am 12. September sind auch alle Mitgliedskirchen der ACK eingeladen, darunter einige evangelikale Freikirchen.
Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, beteuerte hingegen: „Protestanten brauchen keinen Papst.“ Als Glaubensnorm und Mittel zur Einmütigkeit verwies Steeb zurecht auf die Bibel. Trotz dieser grundsätzlichen Kritik könne man, so Steeb, den Katholiken nur zu diesem in seinem Auftreten (jedoch nicht in seinen Inhalten) vorbildlichen Papst gratulieren.

Christenverfolgung und –diskriminierung

ARTE bringt Themenabend „Christlicher Fundamentalismus“
(hwd) Es ist nichts neues, dass in den Medien unter dem Schlagwort „christlicher Fundamentalismus“ vermehrt gegen bibeltreue Christen scharf gemacht wird. Neu ist, dass mit ARTE jetzt ein Sender am 19. September einen ganzen Themenabend dazu bringt. ARTE bewirbt die Programmreihe wie folgt:
„Fast täglich berichten die Medien über religiös motivierten Fanatismus, der zum Zeichen radikaler Bewegungen geworden ist. Viele fühlen sich in Europa noch relativ sicher und glauben fest auf dem Boden von Aufklärung und Demokratie zu stehen. Doch das Fundament ist brüchig, der ‚alte’ Kontinent wird langsam vom christlichen Fundamentalismus erfasst. Fast unbemerkt setzen freie evangelikale Kirchen und Bewegungen zum konservativen Siegesszug an. Mit der Bibel in der Hand, mit militärischer Disziplin und dem Horrorszenario der Hölle bekämpfen sie das Böse. Damit erobern sie nicht nur die Schulen und die Jugend in Deutschland, England, Frankreich oder Holland, auch in den Migrantenmillieus sind sie zu Hause. Ein Themenabend mit christlichem Sprengstoff!“ (arte.de)
Sendezeiten: Dienstag, 19. September 2006 um 20:40 Uhr, Wiederholung am 20.09.2006 um 15:15
Bemerkenswert ist, dass ARTE kein Privatsender ist, sondern eine so genannte „Europäische Wirtschaftliche Interessensvereinigung“. ARTE Deutschland ist je zur Hälfte in der Hand von ARD und ZDF.
Ausführliche Informationen zu dem Themenabend finden Sie unter http://www.glaube24.de/index.php?node=1-542-1518
Zu Denken geben sollte, dass der Programmankündigung zufolge die Kritik nicht nur gegen das Festhalten an der Bibel gerichtet ist, sondern auch gegen tatsächlich Fragwürdiges und Unbiblisches unter christlichem Deckmantel wie z.B. nach Weltmacht strebende Kriegsherren, charismatische Umtriebe und Umkehrung von Gnade zu Ausschweifung. Wegen solcher „wird der Name Gottes verlästert unter den Nationen“ (nach Römer 2,24).

Nepalesische Christen freigelassen
(js) Bhutan. Die beiden nepalesischen Christen, die wegen ihrer Missionstätigkeit zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt wurden (wir berichteten), sind jetzt nach 8 Monaten Haft vorzeitig entlassen worden. Wie ein örtlicher evangelikaler Pastor meinte, stehe die Entlassung wohl in Verbindung mit dem Besuch des Königs von Bhutan in Indien. Die dortigen Politiker hätten ihm gegenüber die Bedeutung der Religionsfreiheit betont. Seit 1965 ist es Christen verboten, nach Bhutan einzureisen.

Molotow-Cocktails gegen christliche Palästinenser
(js) Betlehem. Auf das Haus von Samir Qumsieh, dem Inhaber des einzigen christlichen Privat-TV-Senders in Palästina, wurden mehrere Molotow-Cocktails geworfen. Die Täter sind unbekannt. Qumsieh wird seit längerem mit Mord bedroht. Er hatte die palästinensischen Behörden mehrfach um Hilfe ersucht, bisher aber keine Antwort erhalten. Qumsieh meinte, um seiner Familie willen müsse er den Sender wahrscheinlich schließen. In den letzten Jahren hatte er wiederholt Gewalttaten gegen Christen in Palästina scharf kritisiert.

Pakistan: evangelische Kirche abgerissen
(js) Eine evangelische Kirche in der pakistanischen Provinz Punjab wurde Anfang August von Bulldozern abgerissen, angeblich, um einer Düngemittelfabrik Platz zu machen. Eine benachbarte Moschee blieb jedoch stehen. Die betroffenen Christen protestierten gegen den Abriss ihrer Kirche; dieser sei illegal. Sie verlangten, dass das Ereignis gerichtlich untersucht werde.

Malaysia: massive Morddrohungen gegen Ex-Muslima
(js) Kuala Lumpur. Die ehemalige malayische Muslima Lina Joy, die sich 1998 zum Christentum bekehrte, erhält seit geraumer Zeit massive Morddrohungen. Kürzlich bat sie darum, das Wort “Islam” aus ihrem Personalausweis zu streichen, was den Protest islamischer Gruppen zur Folge hatte. Nun ist auch ihr Anwalt Malik Sarwar zur Zielscheibe des Hasses geworden: auf hunderten von Flugblättern wird sein Tod gefordert. Sarwar sagte, Frau Joy und ihr ebenfalls christlicher Verlobter müssten versteckt leben; wollten sie in Frieden leben, sehe er allein in ihrer Emigration einen Ausweg. Der Präsident der Anwaltsvereinigung, der Malik angehört, rügte die Flugblätter als “beschämende Einschüchterungskampagne”. Er verlangte von der Regierung, gegen die Verfasser entschlossen vorzugehen.

Paderborner Schulverweigerer-Mutter in Haft
(hwd) Eine der Mütter aus den Reihen der Paderborner Eltern, die im vergangenen Jahr einige ihrer Kinder aus Glaubens- und Gewissensgründen der öffentlichen Schule entzogen haben, um sie zu Hause selbst zu unterrichten und deren Ehemann bereits in Erzwingungshaft wegen nicht gezahlten Bußgeldes war, ist nun selber verhaftet worden. Folgenden Bericht erhielten wir:
Katharina P., Mutter von 12 Kindern, wurde „Donnerstag, den 07.09.06, um 11 Uhr, an ihrer Haustür abgeholt. Eine Polizistin in Zivil stand vor der Tür; die Polizisten hatten sich und ihr Auto versteckt. Als Frau P. öffnete, rief die Polizistin sogleich ihre Kollegen herbei, die dann aus dem Versteck hervorkamen. Frau P. informierte ihren Mann sofort übers Handy, dass sie jetzt gekommen seien, um sie abzuholen Er antwortete: ‚Dann wollen wir das dem Herrn übergeben; Er wird alles Weitere führen.’ Als die Mutter sich umziehen wollte, kam die Polizistin mit ihr in das Zimmer. Frau P. sagte: ‚Sie brauchen nicht mitzukommen.’ Sie erhielt die Antwort: ‚Auf einmal werden Sie sich bewaffnen und uns alle abschießen!’ … Man nahm Frau P. zuerst nach Bielefeld mit. Abends bekam ihr Mann einen Anruf von dem dortigen Gefängnis, wobei man ihm mitteilte, dass seine Frau jetzt dort sei und am nächsten Morgen zur JVA in Gelsenkirchen gebracht würde. Sie soll 10 Tage Erzwingungshaft bekommen. Mehr weiß ihr Mann jetzt noch nicht. Er sagte: ‚Ich würde lieber selbst noch zweimal ins Gefängnis gehen, als meine Frau dort eingesperrt zu wissen. In der Gebetsstunde bat ich drum, für sie zu beten, dass der Herr sie beschützt.’
Weil die Schulgründung der Paderborner Familien in der Nähe ihrer Heimatstadt leider immer noch nicht genehmigt wurde, müssen die Kinder am 11. Sept. wieder nach Österreich in das christliche Erholungsheim, in dem sie mitsamt ihrer Mutter und einer anderen Frau samt deren Kindern, die sie dort unterrichtete, wohnten. Herr P. fährt schon kommenden Sonntag mit ihnen hin; seine Tochter Katharina, die das Abitur gemacht hatte, ist bereit, vorläufig auf eine Ausbildung zu verzichten, weil sie weiß, dass sie zu Hause und jetzt in Österreich gebraucht wird, beim Unterrichten der Kinder. Sie will gerne jetzt die Mutter ersetzen; der Herr hat sie so begabt, dass sie gut die Kinder lehren kann.
Herr P. fährt vor allem deshalb nach Österreich, weil er schon vor einiger Zeit versprochen hatte, dort am Ausbau des christlichen Erholungsheims, und des dort integrierten Altenheims mitzuhelfen.
Die Kinder werden ordnungsgemäß in Österreich nach dort geltendem Recht unterrichtet – die Kinder von 5 anderen Paderborner Familien in Heidelberg in einer guten, freien christlichen Schule. Trotzdem wird weiterhin das nicht gezahlte Bußgeld eingefordert.“

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© Betanien Verlag, 2006. Beiträge von Joachim Schmitsdorf, D. Jording und Hans-Werner Deppe

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