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Newsletter Nr. 53. vom 20. Oktober 2006

Liebe Abonnenten der Betanien-Nachrichten,
hier erhalten Sie die 52. Ausgabe unseres Nachrichten-Newletters. Vielen Dank für Ihr Interesse!
(Fortsetzung aus Nr. 51) Es wurde schon viel darüber spekuliert, wer die „zwei Zeugen“ aus Offenbarung sein könnten. Manche meinen z.B. aufgrund von Vers 6, es seien die wiedergekehrten Mose und Elia. Dann würden jedoch Mose und Elia trotz ihres verherrlichten Auferstehungsleibes (Lk 9,31-31) nochmals sterben (V. 7f), was eine enorme Schwierigkeit darstellt.
Vers 4 erklärt, wer die zwei Zeugen sind: „Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen“, was aus Sacharja 4,14 entnommen ist. In Sacharja repräsentieren Leuchter und Ölbäume Serubbabel, den königlichen Anführer, und Joshua, den Hohenpriester, die Gottes Motivation, Kraft und Schutz zum damaligen Wiederaufbau des Tempels vermitteln und zugleich Repräsentanten und Vorbilder Christi, des wahren Königs und Priesters, sind. In der Offenbarung sind auch Jesu Zeugen, die Gläubigen, ein Königtum und Priester (1,6; 5,10). Das neutestamentliche Volk Gottes ist ein königliches Priestertum (1Petr 2,9). Daher meinen wir, dass die zwei Zeugen hier symbolisch die Gemeinde repräsentieren. In Offb 1,20 wird das Symbol der Leuchter in der Gegenwart Gottes eindeutig auf die Gemeinde bezogen. Die Gemeinde verbreitet das Licht Jesu in dieser Welt, durch die Kraft des Heiligen Geistes (Ölbäume, vgl. Sach 4,6).
Als Christen haben wir jedoch nicht nur in der Welt eine Aufgabe. Zuerst stehen wir „vor dem Herrn der Erde“. Unsere Existenzgrundlage ist unser Glaube an den Herrn Jesus, mit dem verbunden wir bereits jetzt nah bei Gott im Himmel sind. Wir stehen nicht zuerst vor Menschen, sondern vor Gott, dem wir dienen und den wir anbeten. Wir sind seine Zeugen. Die in Vers 4 angedeutete Szene ist die des Thron-Gerichtssaals Gottes. Es sind nicht nur Zeugen auf der Erde, sondern auch Zeugen vor Gott im Gericht. Schon deshalb müssen es hier „zwei Zeugen“ sein, weil ein einzelner Zeuge nicht rechtskräftig ist (5Mo 19,15). So wurden auch die Jünger stets zu „zwei und zwei“ ausgesandt.
Unser Platz ist bei Gott; trotz der Drangsal auf der Erde sind wir bei ihm absolut sicher. Nichts kann uns aus der Nähe Gottes reißen. So wie Sacharja mit seiner Botschaft die feste Zuversicht vermittelte, dass der Tempel trotz aller Widerwärtigkeiten vollendet werden wird, so steht auch jetzt fest, dass der Herr Jesus seine Gemeinde siegreich bauen und sein Zeugnis auf dieser Erde so vollenden wird, wie er es geplant hat. Dies gibt uns eine unerschütterliche Zuversicht für unsere Zeit auf der Erde und lässt uns unbeirrbar am Wort Gottes festhalten, auch wenn schwere Zeiten kommen. (Wenn Gott erlaubt, werden wir beim nächsten Mal auf die 1260 Tage bzw. 42 Monate eingehen.)
Herzlich grüßt
Hans-Werner Deppe

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Eine Auswahl empfehlenswerter Neuerscheinungen aus den letzten Wochen:

Elberfelder 2006
Revidierte Elberfelder in neuer deutscher Rechtschreibung
Die lieferbaren Ausgaben finden Sie unter:
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Jay E. Adams: Predigen – zielbewusst, anschaulich, überzeugend
Handbuch für biblische Verkündigung
Paperback, 176 Seiten, Neuauflage CMD, 7,90 EUR
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Benedikt Peters: Das Buch der Psalmen – Bd. 2 (Psalm 42-72)
Hardcover, 512 Seiten, CVD, 24,90 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1969_Peters–Das-Buch-der-Psalmen-Bd–2.html

Ernst Modersohn: Die Frauen der Bibel
Hardcover, 464 Seiten, Hänssler (Neuauflage), 17,95 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1974_Die-Frauen-der-Bibel.html

John Piper: Von der Pflicht zur Freude
Hardcover klein, 94 Seiten, CLV, 3,90 EUR
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Wilfried Plock: Jesus ist der Weg
Taschenbuch, 160 Seiten, CLV, 1,90 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1957_Plock–Jesus-ist-der-Weg–Tb–.html

R. Larry Moyer: Die ersten 31 Tage
im Leben eines Christen
Taschenbuch, 101 Seiten, Daniel Verlag, 3,95 EUR
www.cbuch.de/product_info.php/info/p1960_Die-ersten-31-Tage.html

Vorbestellbar:
Tim Kelly: Auserwählt und eins gemacht
Die Lehren der Gnade als Heilmittel gegen Spaltung
Paperback, 220 Seiten, Betanien Mitte November 2006, 12,50 EUR
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TV-Hetzkampagne gegen Evangelikale
(hwd) Der Dokumentar-Themenabend über „christlichen Fundamentalismus“ im Fernsehsender Arte (ZDF-Tochter) am 19. September 2006 hat sich als reinste Hetzkampagne gegen bibeltreue Christen erwiesen und u.a. zu behördlichen Maßnahmen gegen den Schöpfungsunterricht in zwei Gießener Schulen geführt. Im ersten Beitrag über Kreationismus, der biblisch und wissenschaftlich begründete Lehre von der Schöpfung, wurde in journalistisch unfairer und unprofessioneller Weise ein falsches und einseitiges Bild von Schöpfungsgläubigen gezeichnet. Kreationismus wurde immer wieder als „Gefahr“ hingestellt und somit wurden unberechtigt Ängste geschürt und ein Feindbild aufgebaut. Diese beängstigende Darstellung wurde durch den darauffolgenden Beitrag über „Teufelsaustreibungen“ und damit verbundene Misshandlungen an Kindern in afrikanischen, angeblich „evangelikalen“ Gemeinden verstärkt und der Eindruck erweckt, Evangelikale, die an die Schöpfung glauben, würden zudem ihre Kinder folterartigen Ritualen unterwerfen. Richtig ist jedoch, dass diese afrikanischen Praktiken dem Heidentum entstammen und völlig unbiblisch sind. Sogar die ansonsten recht liberale Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) der EKD kritisierte den Arte-Beitrag.
Die Arte-Sendung löste lange Debatten und Maßnahmen der Schulbehörde aus: Einem Bio-Lehrer an einer säkularen Schule in Gießen wurde untersagt, weiterhin, wie in der Sendung berichtet, die Schöpfung als Alternative zur Evolution im Unterricht zu erwähnen. Auch gegen die christliche August-Hermann-Francke-Schule in Gießen, über die in Arte negativ berichtet wurde, wurden behördliche Schritte eingeleitet. Mittlerweile hat das staatliche Schulamt in Gießen jedoch mitgeteilt, dass sich die August-Hermann-Francke-Schule innerhalb des vorgegebenen rechtlichen Rahmens einer Schule in freier Trägerschaft bewege und insbesondere die in den Lehrplänen vorgegebenen prüfungsrelevanten Vorgaben im Fach Biologie erfüllt werden. Auch der Lehrer an der säkularen Schule habe sich an die rechtlichen Vorgaben gehalten. Dennoch hat dieser Lehrer der Forderung seiner Schule zugestimmt, „Äußerungen zu Glaubensfragen zu unterlassen“.
Das Schöpfungsorganisation „Wort und Wissen“ hat eine Stellungnahme veröffentlicht unter
www.wort-und-wissen.de/index2.php?artikel=presse/main.php&n=Presse.P06-3
Bernhard Kaiser, Leiter des „Instistuts für reformatorische Theologie“, hat einen offenen Brief an den Arte-Moderator Steffen Seibert verfasst, der abrufbar ist unter www.irt-ggmbh.de/downloads/seibertsteffen1.pdf

Jürgen Werth neuer Allianz-Vorsitzender
(hwd) Mit dem ERF-Direktor Jürgen Werth wird zum 1.1.2007 erstmals kein Theologe, sondern ein Journalist Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz. Werth, wie der Allianz-Vize Theo Schneider Mitglied der evangelischen Landeskirche, wurde Ende September zum Nachfolger von Peter Strauch gewählt. Unter Bezugnahme auf einen Beitrag in der DEA-Zeitschrift „EINS“ mutmaßt der Informationsdienst Topic (10/06), dass Werth künftig konservative Kritiker noch konsequenter ausgrenzen wird als sein Vorgänger. Laut Topic hatte Werth darin „bibeltreue Kritiker massiv unter Beschuss genommen“. In einem Interview in idea-Spektrum erklärte Werth die Allianz als „Sammelbewegung für alle Menschen, denen Jesus konkurrenzlos wichtig ist“ und begründete damit die Zusammenarbeit u.a. mit der Charismatischen Bewegung. Zur katholischen Kirche äußerte Werth die richtige Beobachtung: „Ökumene sieht aus römischer Warte wohl eher so aus, dass die Evangelischen zurückkommen müssen ins alte Boot der Kirche.“
So erfreulich diese klare Sicht ist, fällt an dem zwei Seiten langen idea-Interview jedoch auf, dass die Bibel nicht ein einziges Mal erwähnt wird. Dies passt zu dem Trend weg von Theologie und biblischer Lehre hin zu Journalismus und Medienwirksamkeit.

Evangelikale ordnen sich neu
(hwd) Während auf dem Evangelischen Allianztag in Bad Blankenburg über eine Annährung an die EKD gesprochen und der „konservative Rechtsaußen-Flügel“ kritisiert wurde, suchen die konservativen „Südlichen Baptisten“ (SBC) aus den USA in Deutschland gezielt Kontakt zu den konservativen russlanddeutschen Evangeliumschristen-Baptisten-Gemeinden. Zwei führende Vertreter der SBC, Kirchenamtspräsident Morris Chapman und Hochschulpräsident Paige Patterson, hatten eine Woche lang Gemeinden und Einrichtungen dieser Aussiedler-Baptisten in Deutschland besucht, um eine Zusammenarbeit aufzubauen. Das Bibelseminar Bonn kooperiert bereits offiziell mit dem Baptistischen Theologischen Seminar der SBC in Fort Worth, Texas. An einer Pastorenkonferenz im Bibelseminar Bonn anlässlich des SBC-Besuches nahmen auch Vertreter anderer Aussiedler-Dachverbände teil wie z.B. des Bundes Taufgesinnter Gemeinden. Für Oktober 2007 ist eine erste gemeinsame Glaubenskonferenz dieser Verbände zusammen mit den
US-Baptisten angedacht. Ebenso wie die SBC sind vor kurzem auch die Baptistenverbände von Kasachsten und Kirgisien aus dem baptistischen Weltbund und Europabund ausgetreten.
Auf dem Evangelischen Allianztag in Bad Blankenburg hingegen forderte der Präsident des EKD-Kirchenamts, Hermann Barth, zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen EKD und Allianz auf. Der deutsche Ökumene-Vorsitzende Walter Klaiber rief dazu auf, keine Angst vor Einheit mit Christen unterschiedlicher Konfessionen zu haben. Aufatmen-Chefredakteur und Willow-Creek-Vorsitzender Ulrich Eggers unterschied abermals (vgl. BN Nr. 49) zwischen Jesus-Treue und Bibeltreue und warnte „als derzeit größere Gefahr für die evangelikale Bewegung“ vor einer „jesus-losen Bibelfrömmigkeit“, als ob es Bibelfrömmigkeit ohne Jesus geben könnte. Allianz-Präses Peter Strauch nahm die umstrittene „Volxbibel“ in Schutz und befürwortete sie als evangelistisches Instrument, um Kritikern, die es auch in den Reihen der Allianz gibt, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ob er die Andersdenkenden allerdings beschwichtigen konnte oder ob er sich dadurch erst Recht einen Vertrauensverlust einhandelte, sei dahingestellt.

Der Papst auf „Heimaturlaub“: Ein kritischer Kommentar
(js) Wenn der Papstbesuch in Bayern eines zeigt, dann dies: trotz aller Ökumene hat sich die römische Kirche nicht geändert. Nach wie vor propagiert der Papst z.B. die sog. „Marienfrömmigkeit“, und zwar massiv. In München betete er an der Marienstatue zur sog. „Gottesmutter“ – das ist schlicht Götzendienst. In Altötting betete er: „Heilige Mutter Gottes, bitte für uns … Führe uns zu Jesus …“ Jesus Christus sagt, dass er selbst der einzige Weg zu Gott ist (Joh 14,6); der Apostel Paulus nennt ihn den einzigen Mittler (1Tim 2,5). Rom aber lehrt auch heute noch, man könne ohne Maria, die römische Kirche und deren „Sakramente“ nicht zu Jesus kommen. Noch Fragen?
Die höchsten Wellen schlug jedoch der Vortrag des Papstes vom 12.09. in Regensburg. Darin zitierte er den oströmischen Kaiser Manuel II Paläologos, der um 1400 einen islamischen Gesandten aufforderte: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten.“ Das allein war zahlreichen fanatischen Moslems Grund genug für wütende Proteste, Anschläge auf mehrere Kirchen und den Mord an einer Nonne. Auch Al-Qaida drohte dem Papst mit Vergeltung.
Dabei hatte Ratzinger sich in seiner Rede von diesem Zitat distanziert (er meinte wörtlich, der Kaiser habe dies in „unannehmbar schroffer Form“ gesagt). Doch warum eigentlich? Die Reaktionen hierauf zeigen nur zu deutlich, wie „friedfertig“ diese angebliche „Religion des Friedens“ wirklich ist (nebenbei bemerkt: rund 50 Jahre nach Manuel II eroberten die Türken Byzanz und setzten so dem oströmischen Reich ein blutiges Ende). Erst nach mehrfachen Entschuldigungen des Papstes und nachdem ihn sogar der iranische Präsident Ahmadinedschad und die ägyptische Moslembruderschaft (!) in Schutz genommen hatten, beruhigten sich die Gemüter wieder langsam. Der Papst ist nun umso mehr auf einen Versöhnungs-Kurs mit dem Islam bedacht, auch angesichts einer bevorstehenden Türkei-Reise.
Die Regensburger Papstrede ist im Internet unter folgender Adresse veröffentlicht:
www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=94864 Derselbe Text mit nachträglichen Erklärungen des Papstes: www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060912_university-regensburg_ge.html

Sexueller Missbrauch durch katholische Priester in USA
(js/hwd) Nachdem Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester die Diözese Davenport innerhalb der letzten beiden Jahre auf Schadenersatz von insgesamt 10,5 Mio. US-Dollar verklagten, hat diese nun Insolvenz angemeldet. Zuletzt wurde das Bistum im September zur Zahlung von 1,5 Mio. Dollar an einen 56jährigen verurteilt, der als Sechsjähriger von einem Priester missbraucht worden war (der Täter ist bereits verstorben). Der Bischof von Davenport, William E. Franklin, bat die Missbrauchsopfer, sich an die Insolvenzverwalter wenden, um eventuell noch Entschädigungszahlungen erhalten zu können.
Auch von dem zurückgetretenen US-Abgeordneten Mark Foley, dessen Affäre die Republikanische Partei von US-Präsident George W. Bush wenige Wochen vor den Kongresswahlen in Bedrängnis brachte, ist jetzt bekannt geworden, dass er als minderjähriger Messdiener von einem katholischen Priester mehrfach missbraucht und dadurch homosexuell geprägt worden ist. Der betreffende katholische Priester hat inzwischen ein weitreichendes Geständnis abgelegt, beklagt sich jedoch, dass Foley die Sache nach 40 Jahren an die Öffentlichkeit bringt. Ist dem Priester womöglich nicht bewusst, dass beim Gericht am Großen Weißen Thron einst noch viel länger zurückliegende Übeltaten gerichtet werden?

Christliches Ehepaar im Iran vorübergehend festgenommen
(js) Der iranische Pastor Reza Montazami (35) und seine Frau Fereshteh Dibaj (28) wurden am 26. September verhaftet, nachdem die Geheimpolizei in ihr Haus eingedrungen war und dieses durchsucht hatte. Anschließend wurden die beiden verhört. Am 5. Oktober hat man sie gegen Kaution wieder freigelassen, wofür sie ihr Haus im Wert von 25.000 Dollar verpfändet haben. Die Behörden haben ihnen verboten, weiter christliche Versammlungen abzuhalten.
Reza Montazami hat sich als junger Mann zum christlichen Glauben bekehrt. Er ist ein Schwiegersohn des Evangelisten und Pastors Mehdi Dibaj. Dieser wurde mehr als neun Jahre inhaftiert; 1993 verurteilte man ihn wegen „Abfalls vom Islam“ zum Tod durch den Strang. Nach internationalen Protesten wurde Dibaj zwar 1994 freigelassen, anschließend aber von Unbekannten ermordet. Montazami und seine Frau haben eine sechsjährige Tochter.
Nähere Infos: www.livenet.de/index.php/D/article/199/33325/

Gerth Medien unter katholischer Leitung?
(hwd) Klaus Gerth, Geschäftsführer des evangelikalen Verlages Gerth Medien, sucht einen Nachfolger, der ihn ab Januar 2008 ablöst. Der künftige Geschäftsführer könne „durchaus ein katholischer oder charismatischer Christ“ sein, sagte Gerth in idea-Spektrum. Allerdings ist der Verlag bereits jetzt in säkularer und katholischer Hand: Im Jahr 2005 wurde Gerth Medien an Random House (Bertelsmann) verkauft. Zuständiger Bereichsleiter bei Random House für Gerth Medien ist der Katholik Ralf Markmeier.

Gemeindespaltungen durch „Kirche mit Vision“
(hwd) Einem Artikel des Wall Street Journal zufolge verlassen immer mehr konservativ eingestellte Evangelikale solche Gemeinden in den USA, in denen die Konzepte von Rick Warren und seinem Bestseller „Kirche mit Vision“ umgesetzt werden. In einer Gemeinde in Long Beach (Kalifornien) sank die Mitgliederzahl in den letzten sieben Jahren seit Einführung von Warrens Programm von 700 auf 550 Mitglieder, in Burlington (Nord Carolina) schrumpfte eine Gemeinde aus denselben Gründen binnen fünf Jahren von 600 auf 275 Mitglieder. Gemeindeglieder verlassen die Gemeinden, z.B. weil ihnen die Musik zu modern, die Verkündigung zu humanistisch oder oberflächlich und das Konzept zu marketing-mäßig ist Warren selbst gibt zu, dass sich einige Gemeinden wegen seiner Konzepte gespalten haben und begründet dies lapidar: „Das liege aber in der Natur der Sache: Es gibt kein Wachstum ohne Veränderung und keine Veränderung ohne Verlust und keinen Verlust ohne Schmerz.“

Wachstum bei Christen im Irak
(hwd) Trotz der ständigen Gefahr durch gezielte Gewaltakte werden immer mehr Irakis Christen. Das meldete ein Delegierter der Bagdader Baptistengemeinde. Seine Gemeinde sei in den vergangenen zwei Jahren von 40 auf 250 Mitglieder gewachsen und in dieser Zeit seien allein in Bagdad 40 evangelikale Gemeinden entstanden. Das Wachstum wäre noch größer, wenn man die zahlreichen vor der Gewalt ins Ausland geflohenen Christen mit einberechnet. Die Christen seien im Irak aber immer noch eine verschwindend kleine Minderheit. Dass Christen im Irak besonders als Ziele von Gewaltakten gefährdet sind, wie manche berichten, wird von manchen Nachrichtenquellen abgestritten. Eine neuere Meldung sagte jedoch, dass Mädchen aus christlichen Familien besonders oft Opfer von Entführungen würden. Wenn sie nach Zahlung von hohem Lösgeld freigelassen werden, sind sie oft gefoltert oder vergewaltigt worden. Einige haben sich danach sogar aus Scham das Leben genommen.

Zukunftsaussichten: Evangelikal oder „Emerging“?
(hwd) Einem Artikel der New York Times zufolge blutet die evangelikale Bewegung in den USA förmlich aus, nur noch 4% der Jugendlichen aus evangelikalen Gemeinden würden zu „bibelgläubigen“ Erwachsenen heranreifen (laut Barna-Institut sind es 5%). Eine Generation zuvor lag der Wert noch bei 35%, zwei Generationen vorher bei 65%. Die Nationale Evangelische Allianz (NAE) spricht angesichts der massiven Abwanderung von jungen Leuten von einer „Epidemie“. Als Ursache wird vor allem auf die Popkultur verwiesen, die die Moral zerstört zugunsten von außerehelichem Sex und Drogen.
Manche Experten bezweifeln, dass tatsächlich nur 4% der Jugendlichen Christen würden und verweisen darauf, dass modern-christliche Jugendveranstaltungen sich enorm hoher Teilnehmerzahlen erfreuen. Abwanderung aus Gemeinden bedeute nicht unbedingt Abschied vom christlichen Glauben. Allerdings entwickeln die „christlichen“ Jugendlichen, die aus etablierten Gemeinden weggehen, ihre eigene „christliche Subkultur“, die sich insbesondere in den „christlichen“ Musik-Events zeigt sowie in der Emerging-Church-Bewegung, die ebenfalls auf die Altersgruppe unter 30 Jahren abzielt.
Über die Emerging-Church-Bewegung, die wir im letzten Newsletter im Zusammenhang mit dem schweizer Newleaders-Kongress und dem nächsten Willow-Creek-Kongress erwähnten, hat Rudolf Ebertshäuser einen hilfreichen Artikel verfasst, der unter www.das-wort-der-wahrheit.de/Emerging-Church-McManus.rtf online zur Verfügung steht. Der Artikel soll auch im nächsten „Zeitjournal“ des ARF erscheinen. (Bestellbar unter www.l-gassmann.de )
Auf der Herbsttagung der Konferenz für Gemeindegründung (KfG) hielt Wolfgang Bühne ein aufklärendes Referat über Emerging Church. Der Vortrag kann unter www.kfg.org auf CD bestellt werden.
Ein weiterer hilfreicher Artikel zur Emerging Church findet sich unter www.lebensquellen.de/?p=89

Georg-Müller-Verfilmung
(hwd) Die Lebensgeschichte des „Waisenvaters von Bristol“ und Mitvaters der Brüderbewegung Georg Müller (1805-1898) ist in einem ca. 90-minütigen Dokumentar-Spielfilm verfilmt worden. Der Film wurde von einer englischen christlichen TV-Gesellschaft an Originalschauplätzen produziert. Der Film wird vom 24.-26. Dezember jeweils um 18.00 Uhr in drei Teilen vom ökumenischen Sender Bibel-TV ausgestrahlt und soll ab Dezember auch als DVD im Hänssler-Verlag erscheinen. (17,95 Euro, Vorbestellung bei uns möglich unter Artikel-Nr. 210064, www.cbuch.de/product_info.php/info/p1993_Georg-M-ller–DVD—-Vorschau.html) Den Titel „Georg Müller – Ein Beter, der die Welt veränderte“ halten wir für unglücklich gewählt, da Georg Müller nicht die unveränderlich böse Welt änderte. Über die Qualität des Films können wir derzeit noch nichts sagen.

„Bibel in (un-) gerechter Sprache“ erschienen
(hwd) Das umstrittene Projekt der Bibelübertragung in eine angeblich „gerechte“, d.h. unanstößige bzw. „politisch korrekte“ Sprache hat mit der Vorstellung des Werkes auf der Frankfurter Buchmesse einen Abschluss gefunden. Sie berücksichtigt Anschauungen der feministischen Theologie, der Befreiungstheologie, der historisch-kritischen Auslegung und des christlich-jüdischen Dialogs. So ist darin ist nicht nur von „Apostellinnen und Aposteln“ die Rede, sondern sogar von Gott als „die Heilige“; „der Herr“ hingegen ist abgeschafft. Um Arme nicht zu diskriminieren wurden Verse wie „den Armen wird das Evangelium gepredigt“ (Lk 7,22) zu „die Armen bringen die Freudenbotschaft“ auf den Kopf gestellt. Von weiteren Beispielen wollen wir hier absehen. Gott und sein Wort derart zu pervertieren ist in Gottes Augen sicher alles andere als „gerecht“. Finanziert wurde das Projekt maßgeblich durch die evangelischen Kirchensteuerzahler in Hessen-Nassau. Doch auch innerhalb der evangelischen Kirche ist das Werk umstritten, neben Mitwirkenden und Förderern wie z.B. Landesbischöfin Margot Käßmann gibt es auch Kritiker wie den württembergischen Landesbischof Frank Otfried July.
In seinem Buch „Gottes Wort oder Menschenwort“ geht Rudolf Ebertshäuser neben der allgemeinen Problematik des Übertragens und Verfremdens der Bibel auch auf die „Bibel in gerechter Sprache ein“, siehe www.cbuch.de/product_info.php/info/p1559_Gottes-Wort-oder-Menschenwort-.html

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© Betanien Verlag 2006. Beiträge von Joachim Schmitsdorf und Hans-Werner Deppe.

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