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Wie dein Smartphone dich verändert – Auszüge aus dem Buch

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Das Buch „Wie dein Smartphone dich verändert“ von Tony Reinke (hier in unserem Shop) ist nun im Druck und soll am 9. Februar 2018 erscheinen. Ich finde es genial, wie Tony Reinke es schafft, unser oft götzendienerisches Smartphoneverhalten wirklich schonungslos zu geißeln, ohne das Gerät an sich zu verteufeln, aber uns geistlich hochgradig herausfordert, unseren herrlichen Schöpfer- und Erlöser-Gott kompromisslos über alles zu lieben:

Wenn die Leute sehen, dass wir von Gott gelangweilt sind und uns lieber mit uns selbst beschäftigen und weltliche Stars nachahmen, werden sie nicht das Bild Christi an uns sehen. Wenn wir darin versagen, Christus widerzuspiegeln, verfehlen wir den Zweck, zu dem Gott uns erschaffen hat; wir verlieren unsere Bestimmung.

Wie dein Smartphone dich verändert

Illustration von Verena Klassen, © Betanien Verlag

Das Problem steckt in unserem Herzen. Dennoch sind auch oft äußere Lösungen notwendig und notfalls auch die Abschaffung des Smartphones. Aber letztlich geht es um das positive Ziel: Wozu lebe ich als Christ? Wie kann ich als überzeugendes Abbild Gottes in der Welt, ja, in unserer digitalen Kultur, leben? Wie kann ich Gott über alles lieben und meinem Nächsten dienen, auch mit meinem Smartphone? Das sind die Kernfragen, um die herum Reinke sein Buch höchst geistreich konzipiert hat. Hier ein paar Auszüge:

 

Ziellos stundenlang durch Feeds und Fotos klickend fühlen wir uns, als hätten wir die Kontrolle über unsere Geräte, während wir in Wahrheit Marionetten sind, die von einer lukrativen Industrie beherrscht werden.

Bin ich berechtigt, viele Stunden im Monat mit dem Durchscrollen komischer Kuriositäten zu verbringen?  Mich beschleicht das ausgesprochene Gefühl, in der Bibel lautet die Antwort nein. Ich bin nicht mein Eigentum. Ich gehöre meinem Herrn. Ich bin mit einem Preis erkauft worden. Das bedeutet, ich muss Christus verherrlichen – mit meinem Daumen, meinen Ohren, meinen Augen und meiner Zeit (1Kor 6,19-20). Ich habe keine „Zeit, die totgeschlagen werden muss“ – ich habe nur Zeit, die ausgekauft werden muss (Kol 4,5).

Die entscheidende Frage, die wir uns im zügig fortschreitenden Zeitalter der Digitaltechnologie ständig stellen sollten, lautet nicht: „Was kann ich mit meinem Handy alles machen?“, sondern vielmehr: „Was sollte ich mit ihm machen?“ Diese Frage lässt sich nur beantworten, wenn wir verstehen, wozu wir überhaupt existieren.

Mit couragierter Selbstkritik muss ich mir drei Fragen stellen:

  1. Meine Ziele: Bewegt mich mein Smartphone-Verhalten zu Gott hin oder von ihm weg?
  2. Mein Einfluss: Ist mein Smartphone-Verhalten für andere erbaulich oder bewirkt es nichts von bleibendem Wert?
  3. Mein Dienstherr: Offenbart mein Smartphone-Verhalten meine Freiheit in Christus oder meine Knechtschaft unter der Technik?

Jede Technik braucht Grenzen, und das Smartphone ist keine Ausnahme. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass das Smartphone absolut notwendig für dein Leben und deine Berufung ist, dann sorge für klare Regeln. Wie wäre es mit diesen zwölf Grenzen:

  1. Schalte alle unnötigen Push-Benachrichtigungen ab.
  2. Lösche alle überflüssigen, deine Zeit verschwendenden Apps.
  3. Lass dein Handy nachts außerhalb des Schlafzimmers.
  4. Benutze nicht deinen Handywecker, sondern einen richtigen Wecker, damit du das Handy nicht gleich morgens in die Hand nimmst.
  5. Schütze deine morgendliche Andacht und deine abendliche Nachtruhe dadurch, dass du alle Benachrichtigungen ausschaltest, ab einer Stunde vor dem Schlafengehen bis morgens, wenn du normalerweise mit deinen persönlichen Morgendisziplinen fertig bist (bei mir ist das 21.00 Uhr bis 7.00 Uhr).
  6. Nutze Kontroll- und Einschränkungs-Apps zur Begrenzung deiner Smartphone-Funktionen und der Zeit, die du mit den verschiedenen Apps verbringst.
  7. Bedenke, dass vieles, worauf du sofort reagierst, auch warten kann. Antworte später, wenn es besser passt.
  8. Auch wenn du E-Mails auf dem Smartphone lesen musst, nutze zum Beantworten strategisch günstige Gelegenheiten im Tagesverlauf, um von einem Computer aus zu antworten (bei mir ist das um 9.00 Uhr und 16.00 Uhr jeweils für eine halbe Stunde).
  9. Bitte deinen Ehepartner, deine Freunde und deine Familienmitglieder um Feedback zu deinen Handy-Gewohnheiten (mehr als 70 % der Christen aus meiner Umfrage gaben an, dass niemand sonst wusste, wie viel Zeit sie online verbrachten).
  10. Beim Essen mit der Familie oder mit Freunden lass dein Handy außer Sichtweite.
  11. Wenn du Zeit mit der Familie oder mit Freunden verbringst, oder wenn du in der Gemeinde bist, lass dein Handy in einer Schublade oder im Auto oder schalte es einfach aus.
  12. Nutze strategische Momente, um dein Leben digital zu entgiften und die höchsten Prioritäten neu zu kalibrieren. Richte regelmäßige Social-Media-freie Zeiten ein als strategische Pausen (jeden Morgen), digitale Sabbate (ein Tag offline jede Woche) und digitalen Sabbatzeiten (zwei Wochen Pausen zweimal pro Jahr).
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3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Die Gefahr bei internet-, computer- und smartphonekritischen Büchern besonders im christlichen Bereich besteht vielfach darin, dass oftmals das Medium ´an sich´ als schlecht oder unchristlich bezeichnet und nicht mehr als „Medium“, d.h. lexikalisch „Vermittelndes“ gesehen wird.
    So sind Handys- und Smartphones nicht ´an sich´ und ´von Natur aus´ schlecht, sondern werden erst von Menschen mit guten oder schlechten Inhalten gefüllt, und auch die Bewertung dieser Inhalte fällt oftmals je nach bewertender Gemeinschaft oder Volksgruppe ganz unterschiedlich aus, dessen sollte man sich immer bewusst sein. Insofern finde ich es toll, dass es Bücher über Gefahren von Handys oder Smartphones gibt, aber man sollte dabei nicht vergessen: Handys an sich sind nicht schlecht, sondern ´Handy´ ist immer das, was DU daraus machst!

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  2. Ein Smartphone ist im Prinzip nichts weiter als ein Werkzeug. Das Werkzeug an sich ist weder gut noch schlecht, sondern das, was man damit tut, ist gut oder schlecht. Es kommt also auf denjenigen an, der das Werkzeug in der Hand hält.
    Der Verzicht auf das Smartphone macht mich nicht automatisch zu einem besseren Christen, sondern birgt eher die Gefahr in sich, dass ich mich durch den Verzicht selbst vor Gott ein Stück weit gerecht machen will.
    Ich nutze mein Smartphone oft unterwegs für Bibellese und -studium, für geistliche Impulse während des Tages und zum Hören von christlichen Podcasts. Warum sollte ich darauf verzichten?

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