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Ein reicher Mann in Purpur und Leinen. Zum Tod des Papstes

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Ich trauere um Johannes Paul II, der die ganze Welt gewonnen, aber seine Seele eingebüßt hat. Niemand kann über sein Herz urteilen, doch wir sind dazu aufgerufen, die Lehren jedes Menschen zu beurteilen. Jahr um Jahr war er der meistgeliebte und -bewunderte Mann der Welt, doch weil er durch den Fürsten der Welt verblendet war, sah er niemals das Licht des Evangeliums der Herrlichkeit Christi. Wäre er ein hingegebener Nachfolger Jesu Christi gewesen, so wäre er von der Welt gehaßt und verfolgt worden. Auch trauere ich um die Vielen, die durch diesen Papst und seine Religion verführt worden sind. Es bricht mir das Herz zu sehen, dass viele bekennende Christen Wahrheit und Irrtum sowie echtes Christentum nicht von seiner Fälschung unterscheiden können.

Wenn es für treue Diener unseres Herrn Jesus Christus jemals mehr an der Zeit war, für die Wahrheit einzustehen, dann heute. Die religiöse Verdorbenheit Roms wurde beständig zur Schau gestellt, so dass die ganze Welt es sehen kann.

Glanz und Prunk [Roms] sind außerordentlich. Tausende Verführter haben in langen Reihen angestanden, um einen toten Mann mit einem Rosenkranz in Händen und einem gekrümmten Kruzifix an seiner Seite zu verehren. Bischöfe und Kardinäle ermutigen nun Katholiken, zu diesem und für diesen toten Papst zu beten, dessen Leichnam beständig mit Weihrauch und Weihwasser „gesegnet“ wird. Gebete an irgendjemand anders als an Gott gerichtet ständig sinnlos zu wiederholen, ist ein Greuel vor Gott (Matthäus 6,5-7; 5.Mose 18,11). Die bizarre Verehrung und Anbetung dieses Menschen ist beispiellos. Anscheinend kümmert sich niemand ernsthaft um die Worte Jesu, der sagte: „Wehe euch, wenn alle Menschen gut von euch reden“ (Lukas 6,26).

Tragischerweise verführt der Papst die Welt erfolgreicher, seit er gestorben ist, als während seines 26jährigen Pontifikats. Die weltweiten Medien sind sein Sprachrohr und bereitwilliger Partner darin geworden, seine verkehrte Theologie zu verbreiten. Durch die ununterbrochene Fernsehberichterstattung ist die Papstkirche zur Bühne der Welt geworden. Ihre Fürsten haben sich in ihren purpurnen und roten Roben als „Diener der Gerechtigkeit“ verkleidet. Sie haben das Fernsehpublikum mit dem Glanz ihrer Rituale und dem Pomp und Prunk ihrer heidnischen Traditionen in den Bann gezogen. Die Macht und Größe dieser verdorbenen Religion hat viele in dieser leichtgläubigen Welt bezaubert, so daß sie glauben, das sei es, worum es beim Christentum geht.

[Nur] wenige evangelikale Führer werden über das falsche Evangelium des Papstes sprechen, welches das Himmelreich denen verschließt, die dort hineingelangen wollen. Sie weigern sich anzuerkennen, daß er von Gottes Wort dafür verflucht wurde, ein anderes Evangelium zu predigen (Galater 1,6-9). Statt dessen sagen sie, da er „an Jesus geglaubt“ habe, sei er direkt in den Himmel gegangen. Einige Evangelikale halten seine Errettung wegen seines Leidens, seiner Güte und seiner Heiligkeit für eine sichere Sache. Es gibt Zeiten im Leben der Evangelikalen, in denen unser Glaube auf die Probe gestellt wird. In der Tat ist dies eine dieser Proben, und traurigerweise sehen wir, daß viele darin versagen, indem sie vor den Feinden des Evangeliums kapitulieren. Könnte es sein, daß sie Gunst und Anerkennung von Menschen mehr suchen als die Anerkennung durch Gott?

Viele rühmen Johannes Paul II als großen geistlichen Führer. Warum aber ehrt man so das Oberhaupt einer abgefallenen Kirche, die über eine Milliarde Menschen in geistlicher Finsternis hält? Obwohl er niemals behauptete Gott zu sein, fand er doch Gefallen daran, mit Titeln bezeichnet zu werden, die allein dem dreieinigen Gott zustehen.

Er hat den Titel „Heiliger Vater“ von Gott dem Vater widerrechtlich an sich gerissen, „das Haupt der Kirche“ von dem Herrn Jesus Christus und „der Stellvertreter Christi“ von dem Heiligen Geist, den Jesus versprach an seiner eigenen Stelle zu senden.

Der Papst sagte, er vertrete Jesus Christus, doch er lebte in starkem Kontrast zu dem Retter, der keinen Platz hatte, wo er sein Haupt hinlegen konnte. Er leugnete, daß Jesus der Schöpfer des Menschen sei, indem er lehrte, die Evolution sei wahr. Zu zahlreichen Anlässen leugnete er, daß Jesus der einzige Weg zum Vater sei. Als er zu islamischen Führern sprach, sagte er, es gebe „ein gemeinsames geistliches Band, das uns vereint“. 1999 leugnete, daß das Blut Jesu allein von Sünden reinigt, indem er einen allgemeinen Ablaß für jedermann anbot, der das Rauchen oder das Trinken von Alkohol aufgebe. Johannes Paul wird als großer moralischer Führer bezeichnet, doch er versagte darin, amerikanische Bischöfe dafür zur Rechenschaft zu ziehen, daß sie den üblen sexuellen Mißbrauch durch perverse Priester tolerierten.

Eins ist sicher: jetzt kennt der Papst die Wahrheit. Ich glaube, er erfährt nun, was der reiche Mann in Lukas 16 erlitt. Beide kleideten sich in Purpur und feines Leinen und lebten jeden Tag in Reichtum. Als der reiche Mann starb und sich in den Flammen des Totenreichs wiederfand, die ihn quälten, bat er den Vater, jemanden zu seiner Familie zu senden, der ihr die Wahrheit sagen solle, damit sie umkehren und nicht am selben Ort enden mögen. Es mag sein, daß der Papst nun dieselbe Bitte äußert.

Der Tod Johannes Pauls II gibt Christen eine ungeheure Möglichkeit, über geistliche Fragen zu sprechen. Wir müssen die Wahrheit in Liebe sagen und das Evangelium klar und unverkürzt verkünden! Wir müssen auch ernsthaft für den Glauben einstehen – gegen alles, das im Widerspruch zu Gottes Wort steht. Möge Gott uns helfen, in diesen Zeiten großer Verführung und des Kompromisses treu zu sein!

© der dt. Übersetzung: J. Schmitsdorf, 2005

Weitere Hintergründe zum Tod des Papstes im Newsletter Nr. 36

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