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Ist die Eucharistie eine biblische Variante des Abendmahls?

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Als Messdiener im Alter von etwa 15 Jahren hatte ich ein besonders eindrückliches Erlebnis, was die römisch-katholische Eucharistie betrifft: Während ich im Chorraum auf meinem Hocker saß, beobachtete ich, wie der Priester – ein greiser, gehbehinderter Mann von über achtzig Jahren – nach dem Austeilen der Kommunion mühsam die Treppe hinaufhumpelte. Er hatte die Hostien aus dem goldenen Kelch an die Katholiken im sonntäglichen Hochamt verteilt und begab sich nun zum Altar zurück, um die Messfeier mit den erforderlichen Riten zu beenden. Wegen seines Hüftleidens konnte er nur mühsam und langsam eine Stufe nach der anderen erklimmen. Anstatt dem Mann zu helfen, blieb ich in meiner jugendlichen Unbeherztheit sitzen. Dann geschah es: Bei der letzten Stufe stolperte der Priester, verlor das Gleichgewicht und stürzte rücklings auf die Mamorfliesen des Altarraums. Noch heute sehe ich wie in Zeitlupe vor mir, wie er den rechten Arm nach vorn schwang, um vergeblich die Balance zu halten, der Kelch in seiner Hand förmlich zu einer Schleuder wurde, die Hostien daraus im hohen Bogen durch die Luft und dann auf die staubigen Fliesen segelten, um sich dort gleichmäßig zu verteilten.

Was war so erschreckend an dieser Situation? Dass der Greis sich etwas gebrochen haben könnte? Nebenbei vielleicht auch das, doch für einen frommen katholischen Messdiener lag das Bestürzende an diesem Ereignis darin, dass hier der leibhaftige Gott, enthalten in vielen Oblaten und deren Krumen bis hin zu einzelnen mikroskopischen Teilchen, auf bloßen Fliesen dalag und nicht wieder restlos in goldene Gefäße zurück gesammelt werden konnte, sondern den Tritten schmutziger Schuhe preisgegeben war. Laut römisch-katholischer Lehre soll sich bei der Eucharistie das Brot in „den ganzen Christus“ verwandelt haben, welcher nun hilflos im Dreck lag. Lächerlich? Nein, genau das war mein Gedanke damals und der Gedanke all derjenigen Anwesenden, die wirklich an die römisch-katholische Eucharistie glaubten. Schließlich waren wir wenige Minuten zuvor niedergekniet, um diesem verwandelten Brot unsere Huldigung zu erweisen, während der Priester die Hostie hochhielt und rief: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt wegnimmt!“

Was ist die Eucharistie?

Das Wort „Eucharistie“ bedeutet „Danksagung“ und bezeichnet den zweiten Teil der römisch-katholischen Messe; der erste Teil ist der „Wortgottesdienst“ mit Lesungen und Predigt. Nach dem Wortgottesdienst begibt sich der Priester üblicherweise vom Rednerpult zum Altar, um dort die Eucharistiefeier durchzuführen. Die Eucharistie ist das erhabenste der sieben römisch-katholischen Sakramente und hat für den Katholizismus eine überragende Bedeutung. Die Kirche bezeichnet sie als „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens“ [Katechismus der Katholischen Kirche (das ist der 1983 vom Papst herausgegebene Weltkatechismus), Nr. 1324]. Die Eucharistiefeier umfasst verschiedene Riten und Gebete des Priesters und die Austeilung der Kommunion an die Gläubigen. Die katholische Kirche versteht sie als das vom Herrn Jesus eingesetzte Mahl. Jedoch ist nicht das gemeinsame Teilnehmen an den Elementen Zentrum der Eucharistie, sondern die so genannte „Wandlung“. Sie ist jener feierliche Höhepunkt der Zeremonie, bei der sich unter der Wiederholung der Einsetzungsworte Jesu die Hostien und der Wein in Leib und Blut Jesu Christi verwandeln sollen. Die zugrunde liegende Lehre wird „Transsubstantiation“ genannt. Von zentraler Wichtigkeit sind dabei: 1. Das Mysterium der Wandlung der Elemente und der dadurch gegebenen leibhaftigen Gegenwart Christi in den Elementen, 2. Die Anbetung der Hostie durch die Gläubigen, 3. Der Opfercharakter der Eucharistie.

Wie kam es dazu?

Nachdem das biblische Abendmahl bereits im 2. und 3. Jahrhundert n.Chr. in weiten Teilen der Christenheit zu einem starren Ritual herabgesunken war, entstand die Lehre von der Verwandlung der Elemente allmählich im 4. Jahrhundert, was z.B. die Kirchenväter Johannes Chrysostomus und Ambrosius bezeugen. Doch war diese Auffassung umstritten, Augustinus z.B. sprach sich für eine symbolische Bedeutung des Abendmahls aus. Doch unter einem christianisierten Deckmantel drang immer mehr Heidentum in die Volkskirche ein. Der ehemalige katholische Priester Gregor Dalliard schreibt:

„In ihren prächtigen Tempeln hatten die Heiden meist tiefsinnige Gottesdienste zelebriert. Bestimmte Ereignisse der Götter wurden bei diesen Feiern gegenwärtig gemacht, aktualisiert. Die griechischdenkenden Gelehrten, die in die christlichen Gemeinden kamen, brachten ihre heidnische Philosophie mit. Sie waren von den Philosophen des Altertums, Aristoteles und Platon, geprägt und vermischten nun das christliche Erbe mit diesen Lehren. Aus dem von Christus ein für allemal vollbrachten Kreuzesopfer entwickelten sie einen Mysterienkult … Das Opfer von Golgatha wurde nun, wie die Heiden dies bei ihren Opfern machten, immer wieder unblutig nachvollzogen, jeden Tag wiederholt, aktualisiert. Dabei mussten Gesten streng eingehalten werden, um die Wirkung des Heils zu erreichen. Dazu kam, dass der Vollzieher der heidnischen Opfer ehelos oder gar entmannt sein musste, um die Wirkung des Opferrituals bei den Göttern schneller und sicherer zu erreichen.“ [Dalliard, G.: Das römisch-katholische Messopfer, S. 20-21]

Dass der römisch-katholische Kult der Eucharistie ursprünglich aus der babylonischen Mysterienreligion stammt, ist ausführlich in dem Klassiker „Von Babylon nach Rom“ von Alexander Hislop nachzulesen.

Im Jahre 604 ist im Zusammenhang des Mahls zum ersten Mal von einem wiederholten Opfer die Rede. Dogmatisch definiert wurde die Lehre von der Transsubstantiation erst 1215 auf dem Vierten Laterankonzil.

Die offizielle Lehre der römischen Kirche

Jeder Katholik ist verpflichtet, die Lehre der Transsubstantion zu glauben, denn auf dem Konzil zu Trient wurde als Bannspruch unfehlbar festgelegt:

„Wer leugnet, dass im Sakrament der heiligsten Eucharistie wahrhaft, wirklich und wesentlich der Leib und das Blut zugleich mit der Seele und der Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und folglich der ganze Christus enthalten ist, und behauptet, er sei in ihm nur wie im Zeichen, im Bild oder in der Wirksamkeit, der sei ausgeschlossen.“ [Konzil zu Trient, in Neuner-Roos: Der Glaube der Kirche, Nr. 577. Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1374]

Auch in ihrem aktuellen Weltkatechismus lehrt die Kirche, Brot und Wein würden sich tatsächlich in Leib und Blut Christi verwandeln:

„Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes. Diese Wandlung wurde von der heiligen katholischen Kirche treffend und im eigentlichen Sinne Wesensverwandlung (Transsubstantiation) genannt.“ [Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1376. Hervorhebungen und Klammern im Original.]

Weil die geweihte Hostie angeblich der „ganze Christus“ ist, wird ihr Anbetung entgegengebracht:

„Die katholische Kirche erweist der heiligen Eucharistie nicht nur während der heiligen Messe, sondern auch außerhalb der Messfeier den Kult der Anbetung, indem sie die konsekrierten Hostien mit größter Sorgfalt aufbewahrt, sie den Gläubigen zur feierlichen Verehrung aussetzt und sie in Prozession trägt.“ [Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1378]

Die römisch-katholische Kirche lehrt, die verwandelten Elemente der Eucharistie seien ein vom Priester dargebrachtes Opfer, das Genugtuung für Sünden sowohl von Lebenden als auch Verstorbenen leiste:

„Als Opfer wird die Eucharistie auch zur Vergebung der Sünden der Lebenden und der Toten dargebracht und um von Gott geistliche und zeitliche Wohltaten zu erlangen.“ [Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1414]

Die Opfergabe dabei sei Christus selbst, der „unblutig“ geopfert wird:

„In diesem göttlichen Opfer … ist jener selbe Christus enthalten und wird unblutig geopfert.“ [Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1367]

Die Zurechnung dieses Opfers lässt sich angeblich durch Geld erwerben, indem man als Katholik für einen Verstorben – der vermutlich im Fegefeuer ist – „die Messe lesen“ lässt und dafür ein paar Euro zahlt (früher waren es fünf Mark). Eine solche Wirkung wird auch der Totenmesse zugeschrieben. Die Bedeutung der Eucharistie als tatsächliches Opfer lässt sich verstehen, wenn man sich vorstellt, eine Messe würde verhindert oder ausfallen. In diesem Fall würde der katholischen Lehre zufolge das Opfer nicht geleistet und somit bestimmte Sünden nicht gesühnt und bestimmte Fegefeuerstrafen nicht erlassen. Sie ist also nicht eine Erinnerung an das geschehene Opfer vom Kreuz, sondern tatsächlich ein erneutes, wiederholtes Opfer, das geschieht, indem das Kreuzesopfer „vergegenwärtigt“ wird. Der Begriff „Vergegenwärtigung“ an sich ist zwar nicht eindeutig; auch das biblische Abendmahl könnte man so bezeichnen. Eindeutig ist jedoch die römisch-katholische Lehre, dass die Eucharistie an sich ein tatsächliches, wirksames Opfer für Sündenvergebung ist.

Warum wir die Eucharistie ablehnen müssen

Katholizismus: Eucharistie

Bibel: Das Mahl des Herrn

Eine substantielle Verwandlung findet statt.

„Dies ist mein Leib“ weist auf die symbolische Bedeutung der Elemente hin (Lk 22,19).

Ein Priester ist erforderlich, um das Ritual durchzuführen.

Christus ist der wahre Hohepriester, der sich selbst dargebracht hat (Hebr 7,26.27).

Alle Gläubigen sind Priester, die Gott anbeten dürfen und sollen (Offb 1,6).

Das Mahl ist kein Ritual, sondern ein Gedächtnis (Lk 22,19; 1Kor 11,25).

Ein tatsächliches, unblutiges Opfer für Sündenvergebung findet statt.

Wir gedenken des ein für allemal geschehen Opfer des Leibes Christi (Hebr 10,10).

Ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung (Hebr 9,22).

Sündenvergebung kann nicht durch menschliche Opferhandlungen erwirkt und erst recht nicht erkauft werden (Eph 2,9).

Christi Tod wird wiederholt.

Wir „verkündigen“ Christi Tod (1Kor 11,26)

Die Hostie wird als Christus angebetet.

Wir beten Gott im Geist an (Joh 4,24), wenn wir an seine Gabe, Christus, und sein Werk von Golgatha denken.

Das Blut sei auch im Brot enthalten, daher bekommen die „Laien“ nur das Brot.

Der Gläubige soll Brot und Wein als Zeichen für Leib und Blut Jesu nehmen (1Kor 11,28).

Viele einzelne Hostien, auch im kleinsten Krumen sei der ganze Christus enthalten

Ein einziger Brotlaib als Zeichen für die Einheit des Leibes Christi, der Gemeinde (1Kor 10,17).

Im Vordergrund stehen Wandlung, Opfer und Anbetung der Hostie.

Im Vordergrund steht Christus und sein vollbrachtes Werk, an das wir denken und dem wir unsere ganze Erlösung zu verdanken haben.

Charakter der Eucharistie: ein magisch-mystischer Ritual-Kult.

Charakter des biblischen Abendmahls: Ein Gedächtnis- und Gemeinschaftsmahl zur schlichten, demütigen Verehrung Gottes.

 

 • Die Eucharistie ist eine Demonstration menschlicher Macht und göttlicher Ohnmacht
Das Wesen aller heidnischen Religionen ist, dass der Mensch sich nicht in Demut, Buße und Zerbruch Gott unterwirft, sondern durch Riten, Werke, Zauberformeln usw. sich selber als Herr der Dinge, Herr auch über die jenseitige Welt, aufspielt. Ist der römische Eucharstie-Kult nicht ein Paradebeispiel für diesen Götzenglauben an einen Miniaturgott, mit dem man in eigener Kraft hantieren – ja, den man buchstäblich in der Hand hat – und vor dem man sich als Werk der eigenen Hände niederwerfen kann? Und noch mehr: Ist sie nicht die Demonstration der Macht des Klerus, der die „Sakramente verwaltet“ und so über die „Laien“ herrscht und ihre persönliche, direkte Beziehung zu Gott verhindert?

• Die Eucharistie ist Affront gegen das ein für allemal vollbrachte Werk von Golgatha
Von der gesunden biblischen Lehre her gesehen, ist dies der gravierendste Irrtum der Eucharistie. Lesen Sie Hebräer 7-10 und suchen Sie heraus, wie oft das Kreuzesopfer Jesu als „ein für allemal“ geschehen und vollbracht bezeichnet wird! Es gibt nur das eine Opfer, das Opfer des Leibes Christi. Ja, sagt der Katholik, genau das ist das Messopfer! Ja, deshalb muss Brot und Wein in Christus und sein Blut verwandelt werden, damit dieses Opfer wiederholt werden kann. Welch ein Frontalangriff auf das Fundament des Evangeliums! Die römische Kirche lehrt nicht „es ist vollbracht“, sie lehrt „es muss wiederholt werden!“ Sind etwa erst „schwarze“ Messen tiefste Finsternis? Ist nicht die römische Messe selbst zutiefst finster und schwarz und gotteslästerlich? „Habt nichts gemein mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern stellt sie vielmehr bloß!“ (Eph 5,11).

• Die Eucharistie ist ein Rückfall in das alttestamentliche Opfersystem
Der Hebräerbrief warnt vor dem Abfall, und Abfall bedeutet dort Rückfall ins alttestamentliche System. Genau das ist die Eucharistie. Eine besondere Priesterklasse unter den Gläubigen gibt es im Neuen Testament nicht. Buchstäbliche Altäre finden wir im NT ebenso wenig – und im übrigen waren auch im AT Altäre mit Stufen untersagt (2Mo 20,26). Wir finden im NT auch keine Opferhandlungen mehr. Alle Gläubigen sind Priester, und ihre Opfer sind Lob und Dank (Hebr 13,15), ihre Hingabe (Röm 12,1), ihre evangelistischen Früchte (Röm 15,16) oder sonstige Ressourcen (Phil 4,18). Das sind „Speisopfer“, um Gott zu danken und zu ehren. Aber es werden keine Opfer zur Sündenvergebung mehr dargebracht, denn das ist allein am Kreuz geschehen. Die römische Kirche sieht das jedoch anders.

• Die Eucharistie ist ein babylonischer Götzenkult
Außer den alttestamentlichen Elementen finden wir in der Eucharistie viele Dinge ganz anderer Herkunft: die Oblate und ihre runde Sonnenform, die Gewänder der Priester, das Glockengetön, der Weihrauch, die Zeremonien, Sprüche und Gesten, die „Monstranz“ (ein Sonnenrad mit Kreuz), in der die Hostie zur Anbetung ausgestellt wird, den „Tabernakel“, das kleine Schränkchen, in das der Götze verschlossen wird, die Prozessionen und vieles mehr. Das alles wurde aus dem Heidentum in die Kirche importiert und ist nichts anderes als Synkretismus – Religionsvermischung. Die Bibel nennt diese Mischreligion „Babylon“. Auch die Praxis des Verwandelns von Brot in Gott und das anschließende Verzehren Gottes stammt, wie z.B. Hislop [Hislop: Von Babylon nach Rom, S. 143ff.] und Durant [Will Durant: The Story of Civilization. The Reformation. S. 741] nachweisen, aus Babylon. Die Schrift warnt uns klar, uns von solchen Götzenkulten fernzuhalten, denn dahinter verbergen sich Dämonen (1Kor 10,20-21).

Wenn Katholiken sich zum biblischen Christentum bekehren und dann zum ersten Mal einem bibeltreuen Mahl des Herrn beiwohnen, sind sie oft beeindruckt und erstaunt, dass Gott dabei einerseits so schlicht und einfach und andererseits so ergreifend aus tiefstem Herzen gelobt und geehrt wird. Möge uns diese biblische „Einfalt“ und „Bräutigamstreue“ (2Kor 11,2-3) erhalten bleiben und unser Herz fest ausgerichtet sein auf den Herrn Jesus und sein Gedächtnis, „bis dass er kommt“.

Hans-Werner Deppe
© 2003, Betanien Verlag

Literaturempfehlungen:

Dalliard, G.: Das römisch-katholische Messopfer. Bielefeld: CLV, 2000.

Deppe, H.W.: Sind Sie auch katholisch? Bielefeld: CLV, 1997.

Gourlay, N.J.: Gemeindesymbole für heute. Die Taufe, das Haupt und das Mahl des Herrn. Bielefeld: Betanien, 2002.

Hislop, A.: Von Babylon nach Rom. Der Ursprung der römisch-katholischen Religion. Bielefeld: CLV, 1997.

McCarthy, J.G.: Das Evangelium nach Rom. Eine Gegenüberstellung der katholischen Lehre und der Heiligen Schrift. Bielefeld: CLV, 1996.

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Entstand die Lehre von der Verwandlung der Elemente allmählich im 4. Jahrhundert?

    Nein, vor falschen Deutungen bewahrt uns Paulus: Nur etwa 20 Jahre waren seit dem Tode Jesu vergangen, als er beschrieb, wie die Urkirche das Abendmahl feierte (1 Kor 11,23-25). Die Feier beruhte auf der Überlieferung (1 Kor 11,21), die also bis nahe an das ursprüngliche Geschehen zurückführte.
    Paulus berichtet, dass Jesus »in der Nacht, da er verraten wurde“, beim Abendmahl erklärte, das Brot in Seinen Händen und der Wein im Kelch seien Sein Opferleib und Sein Opferblut des Neuen Bundes. Wie diese Darstellung gemeint ist, erklärt er anschließend:

    »Wer daher unwürdig dieses Brot isst oder unwürdig aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig am Leibe und Blute des Herrn. Es soll sich daher der Mensch prüfen, und dann erst esse er von diesem Brote und trinke er aus diesem Kelche. Denn er isst und trinkt sich selbst das Gericht, wenn er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet. (von gewöhnlicher Speise)“ (1Kor 11,27-29).

    Origenes, Kirchenlehrer (185 – 250) ermahnte: ,,.. seid mit aller Vorsicht und Ehrfurcht darauf bedacht, dass nicht das geringste davon zu Boden falle, dass von der konsekrierten Gabe nichts zerstreut werde. Ihr glaubt — und das mit Recht — euch zu versündigen, wenn aus Nachlässigkeit etwas zu Boden fällt.“

    Die ,,glühende Kohle“:
    Ein Engel nimmt sie mit einer Zange vom himmlischen Altar und führt sie an Jesajas ,,Lippen“: ,,Das hier hat deine Lippen berührt: Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt“ (vgl. Jes 6,6-7).
    Kirchenväter erkennen darin wiederum ein Symbol der HI. Eucharistie.

    Antworten

  2. Joh 6:54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
    Joh 6:55 Denn mein Fleisch ist eine wahre Speise, und mein Blut ist ein wahrer Trank.
    Joh 6:56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.
    Joh 6:57 Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und wie ich lebe durch den Vater, wird auch jener, der mich isst, leben durch mich.

    Rechte Glaubenshaltung zur Eucharistie in der Bibel und Grundlage für ein späteres Dogma der Kirche:
    ,,Denn wer unwürdig isst und trinkt, ohne den Leib des Herrn (von gewöhnlicher Speise) zu unterscheiden, der isst und trinkt sich das Gericht‘ (1 Kor 11,29).

    Entstand die Lehre von der Verwandlung der Elemente allmählich im 4. Jahrhundert?

    Nein, vor falschen Deutungen bewahrt uns Paulus: Nur etwa 20 Jahre waren seit dem Tode Jesu vergangen, als er beschrieb, wie die Urkirche das Abendmahl feierte (1 Kor 11,23-25). Die Feier beruhte auf der Überlieferung (1 Kor 11,21), die also bis nahe an das ursprüngliche Geschehen zurückführte.
    Paulus berichtet, dass Jesus »in der Nacht, da er verraten wurde“, beim Abendmahl erklärte, das Brot in Seinen Händen und der Wein im Kelch seien Sein Opferleib und Sein Opferblut des Neuen Bundes. Wie diese Darstellung gemeint ist, erklärt er anschließend:

    »Wer daher unwürdig dieses Brot isst oder unwürdig aus dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig am Leibe und Blute des Herrn. Es soll sich daher der Mensch prüfen, und dann erst esse er von diesem Brote und trinke er aus diesem Kelche. Denn er isst und trinkt sich selbst das Gericht, wenn er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet. (von gewöhnlicher Speise)“ (1Kor 11,27-29).

    Origenes, Kirchenlehrer (185 – 250) ermahnte: ,,.. seid mit aller Vorsicht und Ehrfurcht darauf bedacht, dass nicht das geringste davon zu Boden falle, dass von der konsekrierten Gabe nichts zerstreut werde. Ihr glaubt — und das mit Recht — euch zu versündigen, wenn aus Nachlässigkeit etwas zu Boden fällt.“

    Die ,,glühende Kohle“:
    Ein Engel nimmt sie mit einer Zange vom himmlischen Altar und führt sie an Jesajas ,,Lippen“: ,,Das hier hat deine Lippen berührt: Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt“ (vgl. Jes 6,6-7).
    Kirchenväter erkennen darin wiederum ein Symbol der HI. Eucharistie.

    Das Lamm Gottes

    Das liturgische Gebet „Agnus Dei“ geht zurück auf das Zeugnis von Johannes dem Täufer für Jesus im Evangelium nach Johannes,
    Kapitel 1, Vers 29 Tags darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sprach: „Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt!“

    und wird in der Eucharistiefeier kurz vor der Kommunion während der Brechung des geweihten Brotes gebetet. Meist wird das Agnus Dei gesungen.

    Im Anschluss lädt der Priester die Gemeinde zur Kommunion ein, indem er eine geweihte Hostie erhebt und ruft: „Seht, das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.“ Woraufhin die Gemeinde in Anlehnung an den Hauptmann von Kapharnaum betet: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

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