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Was ist eigentlich Pferdestärke?

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Von Hans-Werner Deppe, erschienen in Timotheus Magazin Nr. 35 (02/2019)

Einmal war ich mit einem christlichen Freund zu Besuch in einer Gemeinde in einem anderen Ort, und diese Gemeinde gehörte auch einer etwas anderen Richtung an, als wir es gewohnt waren. Eigentlich war es eine sehr konservative Gemeinde, aber eine Sache fiel dem befreundeten Bruder draußen auf dem Parkplatz auf. Er meinte zu mir: „Schau mal, wie viele Autos der jungen Leute hier mit Doppelauspuff­rohren aufgemotzt sind“. Nun ja, es wurden nur sehr alte Lieder in der Gemeinde gesungen, aber dafür auf starke oder zumindest stark aussehende Autos Wert gelegt. Ist das etwa falsch?

Ein Doppelauspuff muss nicht unbedingt auf einen PS-starken Motor hindeuten. Aber starke Motoren und schnittige Autos liebt der Mensch nun einmal. Eigentlich wurde zur Bezeichnung der Leistung eines Autos bereits 1978 die Maßeinheit Kilowatt eingeführt. Laut einer EU-Richtlinie muss die Motorleistung in kW angegeben werden. Allerdings konnte sich die Bezeichnung kW landläufig nicht durchsetzen; wir sprechen einfach viel lieber über PS, weil Pferdestärken viel plastischer die tierisch-unbändige Kraft unserer Motoren ausdrücken. Und so gibt es eine weitere EU-Richtlinie, die bei Kraftfahrzeugen weiterhin die zusätzliche Angabe der Leistung in der Maßeinheit PS erlaubt (1 PS = 0,735 kW).

Wir werden gleich sehen, dass diese sehr menschliche Vorliebe für Pferdestärke auch in der Bibel zutage tritt. Doch zunächst kurz zum Hintergrund des Begriffs. Der Erfinder James Watt (1736 – 1819) führte die Maßeinheit PS zur Beschreibung der von ihm (weiter-) entwickelten Dampfmaschine ein. Damit wollte er den Betreibern von Bergwerken verdeutlichen, wie viele Arbeitspferde durch eine Dampfmaschine ersetzt werden können. In den Bergwerken wurden Ponys und Pferde zum Schleppen der Lasten aus dem Stollen eingesetzt und zum Ziehen von Seilen an Rollen-Hebewerken (so genannte Göpel). Ein typisches Pferd schaffte in einer Arbeitsschicht von zehn Stunden eine bestimmte Anzahl Kohlensäcke aus einer bestimmten Tiefe heraufzuziehen. James Watt bezifferte diese Leistung auf 33.000 Foot-pound pro Minute. Das entspricht dem Heben von 75 Kilogramm um einen Meter in einer Sekunde.

Was ist eigentlich Pferdestärke?

Pferdestärke hat also ursprünglich wenig mit beeindruckender Geschwindigkeit zu tun, sondern mit der stumpfen Kraft von Arbeitstieren. Und Pferdestärke ist auch nicht die maximale Kraft eines Pferdes, sondern die Leistung, die ein Pferd über einen ganzen Tag konstant erbringen kann. Wenn ein Pferd einen Sprint einlegt, also kräftig galoppiert, kann es schon mal über 20 PS freisetzen. Ähnlich ist es beim Radfahren (Highend-Rennräder haben Leistungssensoren eingebaut, die auf dem Radcomputer die Tretleistung in Watt angeben): Über längere Zeit kann man auf einer Radtour durchschnittlich vielleicht 100 bis 200 Watt treten, aber wenn es z. B. steil bergauf geht, schafft man für kurze Zeit auch 500 bis 1000 Watt (ca. 1 PS). Im Gegensatz zu Motoren ist das Leistungsvermögen von Mensch und Tier nicht konstant.

Das Pferd in der Bibel

Interessanterweise steht das Pferd mit seiner Kraft und Schnelligkeit auch in der Bibel für eine beeindruckende Leistung. Die alten Ägypter waren bekannt und gefürchtet für ihre Pferde und Streitwagen, mit denen sie auch den Israeliten bei ihrem Auszug aus der Sklaverei nachjagten (2Mo 14,9), aber Gott warf „Pferd und Wagen ins Meer“ (2Mo 15,1.21; vgl. 5Mo 11,4). Besonders im Krieg boten Pferde einen buchstäblich gewaltigen Vorteil. So repräsentiert das Pferd in der Bibel tatsächlich eine menschliche und weltliche Kraft. Menschen sind von der imposanten Schnelligkeit, Kraft und ehrfurchtgebietenden Gestalt der Pferde beeindruckt (auch Polizisten sitzen mitunter hoch zu Ross, um sich in Menschenmengen Respekt zu verschaffen), aber Gott ermahnt uns, darauf nicht zu vertrauen.

Im mosaischen Gesetz war verordnet, dass sich die israelitischen Könige nicht viele Pferde anschaffen sollten, insbesondere nicht aus Ägypten (5Mo 17,16). Doch bereits Salomo verstieß gegen dieses Gebot und hatte 12.000 Pferde (1Kö 5,6; 10,26) und baute eigens dafür Pferde- und Wagenstädte (1Kö 9,19).

In der Bibel repräsentiert Ägypten die Welt mit ihren verlockenden Angeboten, und ganz ähnlich repräsentiert das Pferd weltliche Kraft und imponierende menschliche Stärke. Israels Feinde griffen oft mit Pferd und Wagen an, aber Gott hatte gesagt: „Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und siehst Pferde und Wagen, ein Volk, zahlreicher als du, dann sollst du dich nicht vor ihnen fürchten. Denn der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, ist mit dir“ (5Mo 20,1). Vertrauen auf Gott und Vertrauen auf Pferdestärke standen und stehen in direktem Widerspruch zueinander. Als die Israeliten aus Ägypten auszogen, plünderten sie die Ägypter aus und nahmen deren Gold, Silber und andere Wertgegenstände mit, aber keine Pferde. Sie mussten zu Fuß durch die Wüste ziehen.

In Josua 11 vereint sich eine riesige Allianz kanaanäischer Armeen gegen Israel, „ein Volk, so zahlreich wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge, sowie sehr viele Pferde und Wagen“ (Vers 4). Gott aber gab den Israeliten den verheißenen Sieg, und sie sollten die Pferde lähmen (d. h. die Achillessehnen der Hinterbeine durchtrennen), was sie auch taten.

Der erste Israelit, von dem berichtet wird, dass er sich Pferde und Wagen anschaffte, ist übrigens Absalom, der tollkühne und rebellische Sohn Davids (2Sam 15,1). Ihm selbst wurde im kriegerischen Aufstand gegen seinen Vater eine Flucht auf einem Reittier zum tödlichen Verhängnis (2Sam 18,9). Das geschah allerdings auf einem Maultier, einer Mischung aus Pferd und Esel, die den Israeliten zu züchten verboten war (3Mo 19,19).

In Jeremia 12,5 wird das Pferd wegen seiner besonderen Schnelligkeit hervorgehoben: „Wenn du mit Fußgängern läufst und sie dich schon ermüden, wie willst du dann mit Pferden um die Wette laufen?“

Es ist tatsächlich eine interessante Parallele, dass die Leute heute noch so viel Wert auf „Pferdestärken“ unter ihrer Motorhaube legen und damit imponieren und protzen, und genau dieses Tier und seine Eigenschaften der Kraft und Schnelligkeiten auch in der Bibel repräsentativ für fleischliches Muskelspielen steht.

Doch Gott „hat kein Gefallen an der Stärke des Rosses, noch Freude an den Schenkeln des Mannes; der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine Gnade harren“ (Ps 147,10-11).

Geistliches Vertrauen auf Gott und fleischliches Vertrauen auf „Pferdestärke“ bilden in der Bibel einen Gegensatz: „So spricht der Herr, HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt. Ihr sagtet: ‚Nein, sondern auf Pferden wollen wir fliegen‘, darum werdet ihr fliehen; und: ‚Auf Rennern wollen wir reiten‘, darum werden eure Verfolger hinter euch her rennen“ (Jes 30,15-16). Und: „Wehe denen, die nach Ägypten hinabziehen um Hilfe, sich auf Pferde stützen und die ihr Vertrauen auf Wagen setzen, weil es viele sind, und auf Reiter, weil sie zahlreich sind; die aber auf den Heiligen Israels nicht schauen und nach dem HERRN nicht fragen! … Auch die Ägypter sind Menschen und nicht Gott, und ihre Pferde sind Fleisch und nicht Geist“ (Jes 31,1-3).

In den Psalmen wird mehrmals vor dem fleischlichen Vertrauen auf Pferdestärke gewarnt: „Diese denken an Wagen und jene an Rosse, wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes“ (Ps 20,8). „Ein Trug ist das Ross, wenn Rettung nötig ist, und mit seiner großen Kraft rettet es nicht“ (Ps 33,17). Wahre Rettung liegt darin, Gott zu fürchten und sich von seiner Gnade abhängig zu wissen, wie der darauffolgende Vers lehrt: „Siehe, das Auge des HERRN ruht auf denen, die ihn fürchten, die auf seine Gnade harren, dass er ihre Seele vom Tod errette und sie am Leben erhalte in Hungersnot“ (33,18).

In der eingangs erwähnten Gemeinde wird sicher niemand zur Rettung auf Doppelauspuffrohre und Pferdestärke „vertraut“ haben, aber wir alle sollten unsere Herzen prüfen, ob wir nicht diesem allzu menschlichen, jahrtausendealten Denkmuster entsprechen, einer imposanten Muskel- und Motorkraft zu viel Wert und Ehre beizumessen. Und wenn es wirklich um unsere Rettung, unser Seelenheil – und die Erfüllung all unserer Sehnsüchte – geht, darf es nichts anderes geben als allein die Gnade Gottes, die er in Jesus erwiesen und in der Bibel geoffenbart hat, auf die wir uns im Glauben stützen.

Pferd oder Esel?

Für Gott, der mit einem Wort Galaxienhaufen ins Dasein rief und für den Lichtgeschwindigkeit normale Gangart ist, ist es ein geradezu lächerlicher Unterschied, ob ein Fahrzeug 500, 150 oder 50 PS hat. Oder ob jemand auf einem Pferd, Pony, Maultier oder Esel reitet – oder zu Fuß geht. Für uns kann es den Unterschied machen, ob wir für einen Neuwagen 50.000 Euro ausgeben und kein Geld mehr haben, oder 25.000 Euro und noch etwas spenden können.

Aber es macht auch für Gott einen Unterschied. Der Herr Jesus zog nicht von ungefähr weder in einer Sänfte noch triumphal auf einem Pferd in Jerusalem ein, sondern auf einem Esel, sogar einem Eselfohlen: „Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und auf einer Eselin reitend, und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers“ (Mt 21,5; Sach 9,9).

Der Esel bildet in der Bibel tatsächlich eine geradezu „geistliche“ Alternative zum fleischlich-weltlichen Pferd. Erstmals finden wir Esel beim Reichtum Abrahams (1Mo 12,16; 24,35; vgl. Hiob 1,3). Mit dem Esel ist nicht unbedingt ein Krieg zu gewinnen, aber er ist ein nützliches und zuverlässiges Lasttier. Abraham sattelte seinen Esel, als er sich aufmachte, um seinen Sohn Isaak zu opfern (1Mo 22,3.5). Aber auch geritten wurde in Israel auf Eseln, und das nicht zu knapp. Der Richter Jair hatte „dreißig Söhne, die auf dreißig Eseln ritten“ (Ri 10,4); und das wurde noch getoppt von dem Richter Abdon: „Er hatte vierzig Söhne und dreißig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten“ (Ri 12,14).

Der Esel diente in Israel aber nicht nur als Last- und Reittier, er hatte auch gewissermaßen eine menschliche Seite und „dient“ somit als ein Spiegelbild für uns. Manche der mosaischen Gesetze betreffen auch die Esel – z. B. die Hilfe für einen unter der Last zusammengebrochenen Esel in 2. Mose 3,5. Dem Esel galt sogar das Sabbatgebot; auch er sollte ruhen (2Mo 23,12). So wird der Esel im mosaischen Gesetz gewissermaßen „sozialisiert“. Und ganz klar als Typus für den erlösungsbedürftigen Menschen dient der Esel aufgrund des Gesetzes von 2. Mose 13,13: Jeder erstgeborene Esel musste durch ein Lamm „ausgelöst“, also freigekauft werden, ansonsten musste ihm das Genick gebrochen werden (vgl. 2Mo 34,20). „Lamm oder Leben“ lautete die Devise für den Esel, genau wie für uns – natürlich abgesehen davon, dass wir zu unserer Erlösung den Herrn Jesus als das Lamm Gottes brauchen.

Die menschliche Seite des Esels sehen wir vielleicht am deutlichsten bei der merkwürdigen Begebenheit mit Bileam, der auf seiner Eselin durch einen Hohlweg ritt, um das Volk Israel im Auftrag Balaks zu verfluchen. Der Engel des Herrn stellte sich mit gezücktem Schwert in den Weg – Bileam sah ihn nicht, aber die Eselin, die auswich und sich hinlegte, sah ihn (4Mo 22,24-28). Als Bileam deshalb die Eselin verärgert schlug, wirkte Gott ein Wunder, sodass die Eselin sprechen konnte und Bileam ins Gewissen redete. Es wäre gut, wenn wir uns in dieser Geschichte eher mit der Eselin identifizieren (die unter ihrem ungeistlichen Herrn litt, aber geistlich damit umging …) als mit Bileam.

Die vorbildlichen Eigenschaften des Esels

Im Gegensatz zum protzigen Pferd und zu aufheulenden Motoren drückt der Esel Demut, Bescheidenheit und Sanftmut aus – Charakterzüge, die unserem Herrn entsprechen. Wir kennen die Redewendung: „Komm mal von deinem hohen Ross herunter“, was eine Ermahnung an einen arroganten, eingebildeten Menschen ist. Aber „komm mal von deinem hohen Esel herunter“ wäre ein Widerspruch in sich, zumal man auf einem Esel überhaupt nicht hoch sitzt – Esel und Reiter sehen eher so bescheiden aus wie ein Mann auf einem zu kleinen Fahrrad.

Der Esel hat aber noch viele weitere gute Eigenschaften. Er kann ungefähr genauso viel Gewicht als Last tragen, wie er selber wiegt (bis zu mehreren hundert Kilogramm) – er könnte also einen anderen Esel tragen. Im Gegensatz zum Pferd scheut der Esel bei plötzlichen Gefahren nicht, sondern bleibt ruhig stehen. Ein Pferd würde Hals über Kopf wegrennen und sich dabei womöglich verletzen. Vor allem auf unebenen Untergründen wäre das fatal für Pferd und Reiter. Aber der Esel ist ruhig, besonnen und trittsicher. Dummheit wird ihm fälschlicherweise wegen des Stehenbleibens bei Gefahren und Stress nachgesagt. Stattdessen ist der Esel sehr klug und hat auch ein hervorragendes Gedächtnis. Einen einmal gegangenen Weg merkt er sich für immer, auch schwierige Passagen wie die Route durch ein flaches Gewässer. Das wäre für die wilden Pferde undenkbar. Pferde mögen schön aussehen, aber nützlich sind sie nur bedingt.

Esel sind schlau und gutmütig. Ihren Besitzern gehorchen sie treu, Fremden jedoch nicht so gern. Hier zeigen sie sich schon mal störrisch. Esel fungieren sogar als Wachtiere, denn mit ihrem guten Gehör nehmen sie nachts Wölfe oder Einbrecher wahr und warnen mit ihrem durchdringenden I-Ah. Und Esel sind sehr genügsam und kommen mit viel weniger Wasser und Nahrung aus als Pferde. Das ist natürlich besonders in den trockenen Gegenden der biblischen Länder von Vorteil.

Aus Fiat wird Ferrari

Pferd und Esel sind in der Bibel wie ungleiche Brüder. Das äußerlich beeindruckende Pferd repräsentiert eine falsche, fleischliche Hoffnung und ein falsches, weltliches Vorbild. Der Esel hingegen ist ein treuer Diener und war sogar dem Herrn Jesus nützlich.

Aber dieser Gegensatz besteht nicht für alle Ewigkeit. Letztendlich dient auch das Pferd als Geschöpf zur Ehre seines Schöpfers. Und gerade dazu eignet sich das Pferd ja hervorragend – um Ehre und Triumph auszudrücken. Im Buch Esther wird Mordachai besondere Ehre zuteil (und Haman besondere Schmach), indem er auf dem Pferd Hamans über den Platz der Stadt reitet und Haman per Pedes die Ehrung vor ihm ausruft (Est 6,11). So wird auch der Herr Jesus triumphierend bei seiner Wiederkunft beschrieben: „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit“ (Offb 19,11). Und auch die ihm folgenden Heerscharen „folgten ihm auf weißen Pferden“ (Vers 14). Der Titel des Herrn Jesus ist dann nicht nur das „Lamm wie geschlachtet“, sondern „der, der auf dem Pferd sitzt“ (Vers 19 und 21), der Löwe aus dem Stamm Juda.

So werden in der neuen Schöpfung auch die Pferde erlöst sein von ihrem negativen Status und ägyptischen Beigeschmack. „An jenem Tag wird auf den Schellen der Pferde stehen: ‚Heilig dem HERRN‘“ (Sach 14,20), so wie einst bei den Priestern. Sie sind dann gereinigt und Gott geweiht und dienen ihm, genau wie wir und die ganze neue Schöpfung! Der Unterschied zu uns ist, dass wir durch das Werk von Golgatha und die Auferstehung schon jetzt in dieser Welt Erstlinge der neuen Schöpfung sein sollen.

Doppelauspuffrohre und viele PS unter der Motorhaube passen da nicht so recht zu dieser Gesinnung, die das Beste in der Ewigkeit erwartet und in der Jetztzeit einfach dem Herrn, der für uns starb, dienen möchte.

Vielleicht habt ihr schon mal an einem kleinen Fiat diesen Aufkleber gesehen: „Wenn ich groß bin, werde ich ein Ferrari.“ Bei Autos ist das zwar nur Wunschdenken, aber bei Christen ist etwas ganz Ähnliches Realität. In dieser Welt gleichen wir eher bescheidenen, treu arbeitenden Eseln, aber wir werden majestätisch wie Pferde sein – und diese neue Natur tragen wir jetzt schon in uns. Aus uns Eseln werden Pferde, und dann werden wir ganz zur Ehre des triumphierenden Herrn Jesus Christus sein.

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8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Herr Deppe, das ist je sehr interessant, was Sie zu den PS schreiben. Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, dass (nicht nur) die jüngeren Leute von (freikirchlichen) Gemeinden, besonders auch in der Schweiz, wo der Verdienst viel höher ist, machmal sehr aufgemotzte ps-starke Wagen fahren, sogar Prediger und Missionare selbst. Für mich war das auch immer etwas gewöhnungsbedürftig, wenn ich beobachtet habe, dass ein Prediger nach seiner Predigt dann in seinen 15 Liter verbrauchenden (amerikanischen) Schlitten einsteigt. Aber gut, es gibt Schlimmeres; wichtig ist ja, dass die Predigt christuszentriert ist. Aber die meisten Prediger denken halt nicht daran, dass ihre größte Predigt ihr eigenes Leben und Verhalten außerhab des Gottesdienstes darstellt und die Leute viel mehr d a r a u f achten, als auf das, was gepredigt wurde. 🙂 Denn oft ist ein bescheidener höflicher und barmherziger Lebensstil nach außen hin ein größeres Bekenntnis, als die Worte in der Predigt.

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  2. Lieber Herr Deppe,

    was mache ich jetzt mit meinem 48 PS starken 600er Honda Roller (zum Glück etwas gedrosselt, nur ein Auspuff)?
    Bisher habe ich mich dran gefreut!
    Ist er noch im Rahmen?
    Sollte ich etwas weiter weg von den Gemeinden parken?

    LG Reinhold Watty

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    • Lieber Herr Watty,

      die Antwort finden Sie weiter oben im Text…

      „In dereingangs erwähnten Gemeinde wird sicher niemand zur Rettung auf Doppelauspuffrohre und Pferdestärke „vertraut“ haben, aber wir alle solltenunsere Herzen prüfen, ob wir nicht diesem allzu menschlichen, jahrtausendealtenDenkmuster entsprechen, einer imposanten Muskel- und Motorkraft zu viel Wert und Ehre beizumessen. Und wenn es wirklich um unsere Rettung, unser Seelenheil– und die Erfüllung all unserer Sehnsüchte – geht, darf es nichts anderes gebenals allein die Gnade Gottes, die er in Jesus erwiesen und in der Bibelgeoffenbart hat, auf die wir uns im Glauben stützen.“

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    • Oh, habe ich etwas dagegen gesagt? Wenn das so rüberkommen ist, habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Aber ich vermute, ihre Frage ist auch eher mit einem Augenzwinkern gemeint…
      LG Hans-Werner Deppe

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  3. Hallo Herr Deppe,

    ja augenzwinkernd. Mit einer kleinen Prise Ernst. Ihr Gedankenanstoß ist völlig korrekt. Und ich kenne auch den Stolz, wenn mein Roller zum Blickfang junger Leute wird. Das Motiv könnte bei einigen aufgemotzten Autos durchaus eine Rolle spielen und schon suchen wir nicht mehr Gottes, sondern die eigene Ehre.

    Ich musste beim Lesen Ihres Blogs die ganze Zeit innerlich grinsen, wie Sie den Bogen vom Doppelauspuff zu den Rossen Ägyptens hinbekommen haben. Mit echtem Tiefgang. Hat sich gelohnt zu lesen.

    Ich verkneife mir die Frage, ob die Beispiele von Russlanddeutschen Gemeinden stammen. Da findet sich die Kombination von altem Liedgut mit rassigen Autos häufiger als beim evangelikalen Mainstream.

    Besonders die alten Lieder erfreuen dort mein Herz. Wenn die Predigt gut war, gebe ich nach dem Gottesdienst gerne mal richtig Gas und danke unserem wunderbaren Herrn für seine Gnade.

    LG Reinhold Watty

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  4. Ein ausgezeichneter und fundierter Beitrag, der bei mir so manches Aha-Erlebnis auslöste, obwohl ich nur einen Ford Ka fahre, der auch kein Ferrari werden will ;-).
    Einziges Manko: Die Lesbarkeit leidet etwas durch etliche fehlende Leerzeichen, zumindest bei mir auf dem Bildschirm.
    LG Thomas Woschnik

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  5. -bin nur per Zufall hierher gekommen-

    Auf die Fahrweise kommt es an, nicht auf das Auto,
    und schlimm fährt manchmal auch einer der wunderbar reden kann („hatte es eilig zum nächsten Dienst und etwas viel Dampf drauf“)

    Aber Kürzlich sagte ein Bruder: wozu bist du gekommen? um die Kleidung der Schwestern und die Autos der Brüder zu sehen? dann wirst du das auch sehen.
    Oder bist du gekommen um Jesus zu sehen – dann wirst du ihn auch sehen können,
    Vielleicht sogar in einem Bruder, an dem dir manches äußerlich nicht gefällt,
    und vielleicht wirst du dann sogar entdecken, er ist in manchem besser als du.

    wir hatten das Thema schon vor 20 Jahren in der Gemeinde – und nur weil es mir nur ein paar Sekunden kostet noch den Spurgeon hereinkopiert, -es ging damals beinahe bis zum Rufmord, hinter den Kulissen,und ein junger Bruder verließ später die Gemeinde, das Thema ist aber schon über 150 Jahre alt:

    C.H.Spurgeon

    Wir haben gelesen, dass Bernhard ein Kloster asketischer Mönche besuchte, und diese Anstoß daran nahmen, dass der Sattel, auf dem er ritt, äußerst prächtig verziert war. Sie meinten, dies passe nicht zu einem sanften und demütigen Mann.
    Man denke sich ihr Erstaunen als er ihnen sagte, dass er nicht einmal bemerkt hätte worauf er saß. Die Sache war, Pferd und Sattel gehörten ihm nicht sondern waren ihm von seinem Onkel nur geliehen, und er hatte die ganze Reise über die Beschaffenheit beider gar nicht beachtet.

    Diese Auto-Schulklasse in der Hochschule Gottes haben manche Brüder bis ins hohe Alter nicht geschafft.

    Falco G.

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