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Warum wir keine Bücher von Timothy Keller führen

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Der einflussreiche Autor Timothy Keller ist Pastor einer florierenden Gemeinde in New York City, wo seine Redeemer Presbyterian Church vor allem Besserverdiener erreicht. Daher hat Keller auch Bekanntheit in der säkularen Presse erlangt.  Keller und seine Gemeinde stehen einem Netzwerk verschiedener Gemeindegründungsprojekte vor; laut Wikipedia wurden von ihnen 250 Gemeinden in 48 Städten gegründet. Sie vertreten eine sogenannte „missionale“ Sichtweise des Christentums. „Missional“ ist der moderne Begriff für ein Christentum, das sich in der umgebenden Kultur integriert und dort „gesellschaftsrelevant“ und „ganzheitlich“ (also auch sozial und kulturell) zu wirken bestrebt ist.

Im englischen Sprachraum sind Kellers Bücher so populär, dass auf amazon.com teils mehrere Hundert Rezensionen zu den Titeln zu finden sind, mit selten weniger als 5 von 5 Sternen. Drei seiner Bücher schafften es sogar auf die New-York-Times-Bestsellerliste (The Reason for God, The Prodigal God, Prayer).

Keller gilt als reformierter Theologe und ist zusammen mit Donald Carson Gründer der Initiative The Gospel Coalition. Von daher würde er gut in unser Sortiment passen. Allerdings halten uns einige Bedenken, auf die wir bereits in einem Newsletter vom September 2013 hinwiesen, davon ab. Wir befürchten, dass Timothy Keller „emergentes“ Gedankengut unter bibeltreuen und besonders unter reformatorisch geprägten Christen einschleust, und das möchten wir vermeiden.

Auf zwei Punkte aus Kellers Thesen möchte ich näher eingehen: Kellers Verständnis von Sünde und vom Auftrag der Gemeinde.

1. Kellers Verständnis von Sünde

E.S. Williams, selber reformierter Theologe, schreibt auf seiner Webseite newcalvinist.com (die sich kritisch mit dem Neuen Calvinismus auseinandersetzt):

In seinem Buch Every Good Endeavour drückt Keller seine Enttäuschung aus, dass Christen sich nicht mehr in die Populärkultur einbringen. Keller schreibt: „In den vergangenen 80 Jahren reagierten Christen auf die Populärkultur mit einer gewissen Distanzierung … Warum diese Distanzierung von unserer Kultur? Ein Grund ist eine ›dünne‹ oder gesetzliche Sicht von Sünde. Dabei wird Sünde als Reihe einzelner Zuwiderhandlungen gegenüber Gottes Regularien angesehen. Man strebt nach geistlichem Wachstum hauptsächlich dadurch, dass man eine Umgebung aufsucht, wo man weniger wahrscheinlich solche sündigen Taten begehen wird … Diese Sicht von Sünde korrespondiert mit einem mangelnden Verständnis der Tiefe und des Reichtums des Werkes Christi für uns … Wenn wir eine dünne Sicht von Sünde haben, fühlen wir uns sicher, wenn wir aus unserem Blickfeld alles entfernen, was uns zu Taten versuchen könnte wie offene sexuelle Unmoral, Lästerung, Unehrlichkeit oder Gewalt“ (Keller, Every Good Endeavor, S. 192-193). Hier müssen wir die biblische Definition von Sünde beachten. Die Bibel beschreibt Sünde als das Brechen von Gottes Gesetz (1Jo 3,4). Sie wird ferner als Rebellion gegen Gott definiert (5Mo 9,7), die den Sünder von Gott trennt (Jes 59,2). Sünde ist ein Angriff auf Gottes heiligen Charakter, und jede Sünde ist vornehmlich Sünde gegen Gott […] Kellers Ansicht ist völlig falsch, denn jene, denen er eine „dünne Sicht“ von Sünde vorwirft, sind von ihrer Sünde und ihrer Rebellion gegen Gottes heiliges Gesetz überführt worden und haben begriffen, dass ihre einzige Rettungshoffnung Gottes Gnade ist, die am Kreuz Christi offenbart wurde […] Wiedergeborene Christen haben Freude an Gottes Geboten und streben danach, ihnen von ganzem Herzen zu gehorchen. Sie wollen unbedingt dem entsprechen, was Keller „Gottes Regularien“ nennt.

Keller fordert seine Leser auf, eine von ihm so bezeichnete „dicke“ Sicht von Sünde anzunehmen, die ihnen erlaubt, sich mit der Populärkultur einzulassen. … Er schreibt: „Eine theologisch ›dicke‹ Sicht von Sünde … versteht darunter den zwanghaften Trieb des Herzens, Götzen zu produzieren. Diese Sicht sollte uns weder zum Rückzug noch zum unkritischen Genuss der Kultur führen, sondern zu einem demütigen und kritischen Umgang mit ihr.“ Keller meint, wegen des zwanghaften Triebes des Herzens, Götzen zu produzieren, würden Christen, die sich von der Kultur distanzieren, lediglich „ehrenhaftere Götzen“ hegen, z.B. moralische und lehrmäßige Reinheit. (http://www.newcalvinist.com/tim-kellers-false-gospel/redefining-sin/)

Aber ist es ein Götze, wenn Christen moralische und lehrmäßige Reinheit lieben und danach streben? Die Bibel unterscheidet nicht zwischen einer „dicken“ und einer „dünnen“ Sicht von Sünde. Sie lehrt, dass „alles was in der Welt ist – die Lust der Augen, die Lust des Fleisches, und der Hochmut des Lebens“, böse ist und dass Christen dies richtig beurteilen und nicht beschönigen oder herabspielen sollen. Jede Sünde muss verurteilt werden, und alle Verstöße gegen Gottes Gebote sind Sünde. Kellers Ansatz spielt das herunter und verlockt Christen zu leichtfertigen Kompromissen mit Weltliebe und Weltförmigkeit, und außerdem dazu zu übersehen, dass wir „fliehen“ sollen vor aller sexuellen Unmoral (1Kor 6,18), „jugendlichen Lüsten“ (2Tim 2,22) und aller Art von weltlichem Götzendienst (1Kor 10,10).

2. Kellers Verständnis vom Auftrag der Gemeinde

Keller lehrt, dass die Gemeinde einen zweifachen Auftrag habe: das Evangelium verkünden und Gerechtigkeit ausüben. Das ist Thema seines Buches „Warum Gerechtigkeit?“ (orig. Generous Justice). In der Erklärung von Kellers Redeemer Church heißt es, dass die Gemeinde „danach strebt, die Stadt in sozialer, geistlicher und kultureller Hinsicht zu erneuern“.

Keller beruft sich auf dazu Jesaja 42,1, wo es über den Messias heißt, dass er „Gerechtigkeit zu den Nationen bringen“ wird. Doch die Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus in alle Welt hinausgeht, ist zunächst die geistliche Gerechtigkeit des Evangeliums – die Gerechtigkeit vor Gott (Sündenvergebung, Versöhnung, Genugtuung bzw. Sühne für die Sünde), die z.B. Paulus im Römerbrief ausführlich thematisiert. In der Jesaja-Prophezeiung sind keine Sozialreformen gemeint. Auch Jesus bewirkte keine Sozialreformen und war kein politischer Aktivist, wie Keller es von uns fordert. Unsere Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit wird durch die Wiederkunft Christi – und erst dann – erfüllt werden. Das ist unsere Hoffnung.

Kellers starke Betonung von sozialen Diensten an Nichtchristen verwischt zudem die klare Definition der Gemeinde als Gruppe, denn AT und NT lehren die materielle Unterstützung besonders für die „Hausgenossen des Glaubens“.

Keller spricht sich nicht nur für soziale Liebesdienste von Christen aus, sondern für soziales Engagement der Gemeinde an sich. Sie solle sogar an „Sozialreformen und …. Sozialstrukturen mittels Verbände und Organisationen arbeiten“ (Generous Justice, 123). Die theologische Grundlage für dieses Mandat der Gemeinde konstruiert er durch eine vage These: Es sei für ihn „schwer zu glauben, dass die Gemeinde diese Pflicht [zur Nächstenliebe] nicht auch irgendwie gemeinschaftlich widerspiegeln soll“ (Generous Justice, S. 135).

Dieser fragwürdige Umgang mit Schriftauslegung und biblischer Lehre wird auch an Kellers Interpretation des alttestamentlichen Jubeljahrs deutlich: Er sieht den Zweck dieser Verordnung in einer wirtschaftlichen Umverteilung und nennt sie „die ultimative Relativierung von Privatbesitz“ (Generous Justice, S. 21). Wer seine Ressourcen nicht teile, sei ein „Räuber“ (S. 17). Doch das Jubeljahr diente weder sozialen noch wirtschaftlichen Zwecken, sondern versinnbildlichte und praktizierte das Konzept von Erlösung und Wiederherstellung durch Gottes gnädige Vorsehung – gerade auch privater Privilegien wie Erbbesitz und Freiheit.

Keller konstruiert in seinen viel beachteten Büchern Warum Gerechtigkeit und Center Church ein göttliches Mandat der Kirche, auf soziale Gerechtigkeit und kulturelle Transformation hinzuwirken. Dieses angebliche Mandat ist jedoch menschengemacht und nicht biblisch. Vielmehr führt es zu zweierlei Problemen: Erstens verlagert es die Prioritäten der Gemeinde, deren hauptsächlicher Auftrag ist, das Evangelium zu verkünden – und diese Prioritätenverschiebung nimmt der Evangeliumsverkündigung viel Kraft und Ressourcen – und zweitens verleitet diese Auffassung Christen dazu, sich der modernen emergenten bzw. missionalen Bewegung anzuschließen und damit einen Weg weg von der Bibel und hin zu einer säkularisierten Weltkirche, einem vermeintlichen und falschen Reich Gottes zu beschreiten, das den irdischen Bedürfnissen der Menschen dienen soll, statt der geistlichen und dazu verhängnisvolle Kompromisse mit der Welt eingeht, ja letztlich in der Welt und ihrem von Gott verordneten Schicksal selbst aufgeht. Sozialer Aktivismus ist das neue Einheitsband moderner „Christen“, denn darin sind sie sich einig – ganz unabhängig davon, wie sie zur Wahrheit des Evangeliums stehen. Die biblische Eindeutigkeit des Evangeliums droht bei ihnen in Vergessenheit zu geraten oder wird als lehrmäßige Beliebigkeit angesehen. In der sozialen Weltkirche werden quasi alle Spielarten unbiblischer Lehrauffassungen geduldet und zu einer bunten Brühe vereint. Man beachte z.B., welche große Akzeptanz unter Evangelikalen die römisch-katholische Ordensfrau „Mutter Teresa“ erlangt hat und wie sie wegen ihres sozialen Engagements als christliches Vorbild präsentiert wird, obwohl sie den Hinduismus als einen Heilsweg von vielen akzeptierte, eine glühende Marienverehrerin war und alle Irrlehren des Katholizismus vertrat. So wundert es nicht, dass Timothy Keller in seinen Beiträgen in dem Buch „Worship by the Word“ wohlwollend Mutter Teresa zitiert und daneben sogar dafür eintritt, dass ungläubige Musiker in das Worship-Team einer Gemeinde aufgenommen werden sollen, damit sie evangelisiert werden (Quelle: Rezension auf challies.com)

Fazit

Diese zwei Punkte sind nur ein kleiner Ausschnitt aus Kellers Thesen-Spektrum. Bereits in unserem Newsletter vom September 2013 haben wir auf das Buch „Engaging with Keller“ (Hrsg. I.D. Campbell und W.M. Schweitzer) hingewiesen, dass sich gründlich und sehr fair mit einigen Ansichten Kellers auseinandersetzt, die bibeltreuen Christen fragwürdig erscheinen müssen. Die Kapitelüberschriften dieses Buches vermitteln (auf Deutsch übersetzt) einen Eindruck von der Bandbreite der unorthodoxen Lehrmeinungen Kellers: 1. Kellers Umfirmierung der Lehre von der Sünde, 2. Eine Hölle ohne Schwefel, 3. Ist „göttlicher Tanz“ eine gute Beschreibung für die Dreieinigkeit?, 4. Der Auftrag der Gemeinde: in der Welt Gerechtigkeit ausüben?, 5. Ist Kellers Hermeneutik ein nachahmenswertes Beispiel für die Gemeinde?, 6. Überbrückt Keller die Kluft zwischen Evolution und Schöpfung?, 7. Gemeinschaft suchen an den falschen Orten – Keller und die Lehre von der Kirche.

Bildquelle: By Frank Licorice [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

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26 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hört sich ja an als seid ihr die perfekte Organisation Christi, in allen Punkten bibeltreu und ihr haltet immer jedes Gesetz Gottes weil es euch so einfach fällt und ihr es so sehr liebt.
    Wer ohne Sünde ist werde den ersten Stein. So viele Steine wie ihr hier werft gegen jemanden, der so vielen Menschen Gutes getan und ihnen von Gott erzählt hat, müsst ihr schon ein extrem sündfreies Leben führen.
    Gnade, das ist es worauf es ankommt. Trotzdem gibt es in Gericht, keine Frage. Aber diese Gnade habt ihr wohl noch nicht so verstanden. Schade, ich bete dafür.

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    • Schade, dass manche Geschwister (so wie du schreibst), bei ihrer Gotteserkentnis/ Heiligung resignieren. Ein Christ hat immer noch seine verdorbene, sündige Natur, ja. ABER als ein erwähltes und geliebtes Kind Gottes möchte ich meinen Vater lieben und erkennen in seiner Herrlichkeit (vgl. 5.Mose 6,4ff.)! Deshalb darf schlicht und ergreifend das Ringen um theolgische Klarheit (dem Wesen Gottes) einfach nie und nimmer aufhören, sonst ist fraglich wie sehr der Christ seinen Vater im Himmel wirklich liebt und erkennen will (vgl. Psalm 119).
      Oder sehe ich das falsch, Tim?

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    • Danke Tim! Ich habe mit intensiv mit Keller auseinandergesetzt und halte ich für einen super ausgewogenen Autoren, der ein Gespür dafür hat, dass ein moralisch sauberes Leben nur einer von mehreren Bestandteilen eines christlichen Lebensstils ist. Bleiben wir nicht dabei stehen, sondern leben moralisch sauber und entdecken, was Jesus uns als Einzelnen und Gemeinden daneben sonst noch ans Herz legt.

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  2. Danke für die Klarheit und Prüfung, eine kritische Auseinandersetzung von Interpretationen und Auslegungen der Schriften, sollte Grundlage jedes Christen sein. Keller verwischt, mit rein humanistischen Prioritäten und verwaschenen biblischen Grundlagen, das Erlösungswerk Jesu. Für jeden der nicht alles in seinem Leben ändern und Gott übergeben will, sehr attraktiv. Ich bin auch nicht perfekt, das Ziel sollte aber kompromisslos klar sein.

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    • Unglaublich, Chris! Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Keller gelesen hast!
      Ich habe mich über Monate hinweg mit zwei Freunden mit „Center Church“ auseinandergesetzt und kann dir versichern, dass Keller ein Bild von der Sünde zeichnet, das uns alle blass werden lässt. Sünde heisst: Ich verehre irgendwelche Dinge in dieser Welt mehr als Gott (=Götzen).
      Tun wir alle jeden Tag, ja wohl jede Stunde, und richten damit tonnenweise Schaden an, an der Welt, aneinander und uns selbst.

      Keller sagt – sinngemäss: „Ich bin gleichzeitig ein schlechterer Mensch als ich je dachte, und mehr geliebt, als ich je erhoffte.“
      Tiefer kann man Sündenerkenntnis und Gnade kaum ausdrücken, finde ich.

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      • Vielen Dank für deine Darstellung Michael, es ist frustrierend zu lesen, wie theologisch unreflektierte Menschen einfach Urteil fällen, ohne etwas wirklich verstanden zu haben. Keller wird nicht umsonst als der heutige C.S. Lewis genannt, weil er es wie kaum ein anderer versteht, das Evangelium in unserem postmodernen Kontext auszulegen. Es wird immer wieder Christen geben, die Angst haben sich auf diese Welt einzulassen, sie wollen bewahren was sie haben. Wir sind jedoch gerufen auf die Welt zuzugehen. Wer in einer Stadt wie New York so viel erreicht, so viele Gemeinden gründet, der kann das nicht aus eigener Kraft getan haben.
        Schade Betanien Verlag, dass sie Leute in Ihrer Angst bestätigen und dadurch verhindern, dass wir relevant unseren Glauben in dieser Welt leben.

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  3. Ich persönlich habe noch nichts in den Keller Büchern gelesen was mich komplett gestört hätte. Habe bisher zwei seiner Bücher gelesen einmal das über die zwei Söhne und das Gott im Leid begegnen. Beide fand ich sehr sehr gut!

    Natürlich muss man alles prüfen aber mit einem Rick Warren hab ich definitiv mehr Probleme

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  4. Wie viele Gemeinden sind denn durch Ihre Arbeit schon entstanden?
    Ich sage nur: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen…“

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  5. Ich habe zweifel ob Betanien Jesus kein Buch gedruckt hätte weil er einfach zu arg in Seine Kultur die einfachste Menschen angesprochen hat in der damalige Sprache. Tim Keller ist nicht beliebt weil er Sünde verwaschen hatte oder ein Sozial „Gospel“ unterstützen will, sondern weil er Leute in Ihre Sprache sprechen tut. Als Amerikaner habe ich etliche Predigten und Unterhaltungen gehört und was Betanien hier meint ist das er spricht nicht fromm genug für ihre christliche Ohren. Wie die Pharisäer Mat. 23,24 Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke seiht, das Kamel aber verschluckt! E.S. Williams ist auch so kritisch über viele diese Männer weil er glaubt alle sind ketzerisch außer ihm. Aber, jetzt weiß ich was Betanien unterstützt. Vielleicht haben manche hier ein Gott der selbst Gerechtigkeit?

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    • Danke für Ihr Statement. Mir scheint jedoch, Sie haben unseren Beitrag nicht gelesen oder nicht verstanden, denn wir haben andere Gründe angeführt, als Sie es uns hier unterstellen. Naja, kann ja jeder selber hier nachlesen.

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      • Habe ich nach ein paar Jahren an meinen Komment oben gedacht. Ich schließe „JESUS-LIEBT-DICH“ an (siehe Unten). Ich die habe Seiten 192-193 in Kellers Buch, „Every Good Endeavour“ gelesen auf Englisch (meine Muttersprache) und mit diesem Artikel verglichen. Ich glaube Keller wollte mit dem Worten „dünne“ und „dicke“ (also, „thin“ and „thick“) Sünde keineswegs bagatellisieren, sondern wie er unten sagt, „dass sich Christen nicht aus der säkularen, gottlosen Welt zurückziehen sollten, dass sie nicht unter sich bleiben sollten.“

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  6. Das macht Sinn, sich bei Fragwürdigen (Gemeinde-) Bewegungen zu distanzieren; es gibt schon genug „Gemeindegeschädigte. Es ist offensichtlich, das ein Wolf im Schafspelz eben das „gewöhnliche“, Schaf spielt, das „gut dastehen“ will. es gibt wohl manchmal Scheinfrüchte, doch wehe, wenn die Fassade bröckelt.

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  7. Zu Punkt 1: Herr Keller hat sicher nicht „Sünde“ relativiert oder bagatellisiert. Mein Eindruck ist, dass es Herrn Keller darum geht, dass sich Christen nicht aus der säkularen, gottlosen Welt zurückziehen sollten, dass sie nicht unter sich bleiben sollten. Das hat z.B. auch Dietrich Bonhoeffer gepredigt. Und Jesus hat dies ja vorgelebt. Er ist mitten unter die Sünder gegangen, denn „die Gesunden brauchen keinen Arzt“. Jesus hat die Sünden nicht relativiert, sondern vergeben. Nur im Gegensatz zu Jesus ist niemand von uns ohne Schuld. Und ja: Indem man sich bemüht, „gut“ zu sein (was ein normales Bedürfnis ist, wenn man anfängt, Jesu Liebe zu begreifen), könnte man hochmütig werden, also diese Gefahr ist durchaus real. Zu Punkt 2: Natürlich gehört zu einem gelebten christlichen Glauben, dass man nicht NUR predigt, sondern sich auch für soziale und ökologische Gerechtigkeit einsetzt. Nicht durch brennende Barrikaden, sondern z.B. durch das Schlichten von Streit oder das Teilen von Besitz, und zwar auch mit Nicht-Christen. Ich glaube, dass Nicht-Christen gerade dadurch eine Ahnung von Gottes Reich bekommen. Gute Werke sollten nicht an Glaubensgrenzen halt machen. Wie wir wissen, hat Jesus uns aufgefordert, unsere (und Seine) Feinde zu lieben, denn nur so wird am Ende das Gute siegen. Und Liebe äußert sich nun einmal in guten Taten (die im Verborgenen ausgeführt werden). Hinzu kommt, dass man einen hungrigen Menschen nicht für geistige/geistliche Fragen begeistern kann, bevor man ihn gesättigt hat. Mein persönlicher Eindruck ist, dass Sie Herrn Keller ein wenig unrecht tun – aber vielleicht habe ich Sie auch falsch verstanden, dies bitte ich zu entschuldigen.

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  8. Meiner Meinung nach hat hier ein übereifriger Autor Keller gründlich missverstanden, oder seine Bücher gar nicht wirklich gelesen. Anders kann ich mir einen solchen Text nicht vorstellen.

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    • Wenn Sie etwas konkreter sagen können, wo der Beitrag sachliche Fehler oder dergleichen enthält, wäre das hilfreich unserer eigenen Korrektur. LG Hans-Werner Deppe

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  9. Den Abfall der heutigen evangelikalen Gemeinden lässt sich wohl kaum aufhalten. Da braucht es wohl Gebet und Fasten.
    Und auf die Stimme des einzelnen, einfachen Familienvaters hören die Gemeindeleiter nicht, nach meiner Erfahrung. Da wurde ich scheinbar Missverstanden und dann mit (Bibel-) Worten fertig gemacht. Ich gehe (fast) alleine auf Distanz und in die Klinik…..

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  10. Ich habe erst in dieser Woche eine Predigt von Tim Keller entdeckt. Das Thema „how to deal with dark times“ hat mich sehr interessiert. Ich habe aber erst einmal den Anfang dieser Predigt gehört. (Bin nicht perfekt im Enlischen, und weil jeder dann noch seine eigene Aussprache hat, war es erst einmal für mich schwer dieser Ansprache zu folgen) Trotzdem war ich erst einmal ganz begeistert vom Thema. Ich dachte, dass es genau das ist, was ich, ja, was alle wir brauchen!! , und habe auch meiner gläubigen Schwester davon erzählt. Die ruhige und schlichte Art von Tim Keller zu predigen, hat mir zunächst ebenfalls gefallen.
    Und doch bin ich nun so froh diesen für mich aufklärenden Text über Tim Keller und seiner „Ideologie“ (um das hier einmal so auszudrücken) gefunden und gelesen zu haben.
    Ich habe zwar hier noch nicht alle Kommentare (aus Krankheitsgründen) lesen können, aber was ich bisher gelesen habe, das reichte mir schon, dass ich nur über die anschließenden Kommentare sagen kann: Leute hört endlich auch mit Eurem vollkommen blödsinnigen Gequatsche von „es kommt nur auf die Gnade an“ , oder wir sind ja unter der „Gnaaaaaaade“. So ist der „natürliche“ Mensch, der sich in Wirklichkeit noch nicht richtig bekehrt hat, und sich auch niemals richtig bekehren will , und damit in Wahrheit seine Weltliebe auch nicht aufgeben will!
    Ja, wir bekommen Gnade, wenn wir unsere Sünden (endlich!) erkennen, bekennen und sie lassen! Aber nicht, wenn wir in unserer Verblendetheit meinen, wir können uns noch dieses oder jenes erlauben…….. . !!!
    Was auch auch so ein Blödsinn ist, wenn jemand schreibt (hier ein Bibelwort meint für sich auslegen zu können…..) „An den Früchten werdet ihr sie erkennen…..“.
    Hier (anhand sämtlicher Kommentare) kann man erkennen welche Früchte dies sind.. …..
    Leute, es geht nicht zuerst nur um „menschliche“ Liebe!
    Zuerst ist doch die Frage: Lieben wir Gott?
    Wenn ja, dann halten wir seine Gebote, und kehren uns von allem ab was uns vom schmalen Weg wegbringen kann.
    Wenn wir Gott lieben, dann lieben wir die Wahrheit! Sein Wort ist die Wahrheit.
    Dann freuen wir uns über alles und jeden der uns in diese Wahrheit leiten will und kann.
    Hütet Euch aber vor den falschen Profeten, die in unseren Tagen zuhauf auftreten, um die Massen an sich zu ziehen.
    Der Weg ist schmal, und sind wenige die ihn finden werden.
    Es ist ebenso weit vermessen zu behaupten, dass die Schreiber dieses guten Textes (über Tim Keller) Steine schmeißen. Nein, das machen sie nicht! Aber auch so versucht der natürliche Mensch sich zu rechtfertigen!
    Die (wahre!) Liebe (erst zu Gott und dann zu den Menschen) aber freut sich über die Wahrheit und hat keinen Gefallen an der Ungerechtigkeit. 1.Korinther 13:6

    Danke für die Auklärung über Pastor Keller und seine Predigten.

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    • Liebe Ruth, ich empfehle dir von Herzen, mehr von Keller zu lesen! Ich bin Theologe evangelikaler Prägung und habe mich mit zwei Freunden, die das auch sind, über Monate hinweg intensiv mit Keller auseinandergesetzt. Was ihm hier vorgeworfen wird, ist nicht fair. Keller verwischt das Evangelium in keinster Weise. Er zeigt vielmehr auf, wie wir gleichzeitig schlimmere Sünder sind als wir es jemals dachten, aber geliebter als wir es je erhofft hätten.

      Das Problem, habe ich das Gefühl, ist nur, dass er es in zeitgemässeren und differenzierteren Worten tut als die Autoren dieser Website es wohl erwartet haben. Aber schlussendlich meint er das Gleiche wie sie und fügt noch ganz viel mehr hinzu, was wichtig ist!

      Ich kann dir nur empfehlen, weitere Bücher von ihm zu lesen! Ganz ehrlich: Ich wüsste nicht, welchen Autoren ich dir sogar mehr empfehlen würde als ihn.

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  11. Ich kann mich dieser Kritik anschliessen. Ich habe versucht zwei Bücher zu lesen von T Keller.
    Einmal das Buch über das Beten, und dann das über das Leid.
    Beide Bücher habe ich ungefähr in der Mitte aufgehört zu lesen, weil ich dachte: mhm, irgendwas ist falsch. Aber ich hätte nicht sagen können was, und zumal ich dann denke: wer bin ich, und weil ich auch weiss, dass ich selber die Bibel lange noch nicht gut genug kenne, und es ja zu vielen Themen so unterschiedliche Ansichten und Auslegungen gibt.
    Aber ich habe so lange (46Jahre) in der Welt gelebt, als freischaffende „Künstlerin“, dass ich die Gefährlichkeit seines Ansatzes, so gut gemeint er sein mag und auch brennend für unseren Heiland, erkennen kann.

    Die Welt zuallererst mal ist bunt und wirkt lebendig. Und für mich ist das ein Trick Satans.
    Das stille Christenleben, dem wir uns ja hingeben sollen und dürfen!!!!, scheint zu wenig zu sein. Man muss doch was tun!

    Ich möchte hinweisen auf einen Artikel auf Evangelium21:
    https://www.evangelium21.net/media/1992/gott-beruft-nicht-nur-in-den-geistlichen-dienst
    Hat nicht direkt mit dem Thema zu tun, aber dann auch wiederum doch.

    Und es ist ja nicht so, dass die Weltmenschen durchweg unglücklich wären, oder unklug, oder ungebildet. Sie können einen ganz schön ins Schleudern bringen. Sie haben manchmal gute Argumente und mache von ihnen sind äußerst tüchtig und führen auch gute Ehen, manches Mal besser als Christen.

    Die Grenze ist sehr schwer zu erkennen, die T Keller überschreitet von einer schriftgemäßen Auslegung zur in der Tat „emergenten“ Auslegung.
    Emergenz vermanscht alles. Alles ist möglich, „anything goes“ und man hat den Eindruck: wir könnten die Menschen zum Glauben bringen. Dem ist aber nicht so.
    Interessanterweise – und ich habe daran selbst immer wieder zu knabbern – werden die strengeren Christen als lieblos verurteilt und die anderen als die Liebenden. Dabei ist es genau umgekehrt.
    Sünde muss als Sünde benannt werden und auch so damit umgegangen werden.
    Natürlich kann ich Umgang haben, mit zB einem homosexuell empfindenden Menschen. Aber ich werde nicht in seine Umgebung mitgehen und ihm auch nicht nach dem Mund reden, nur um ihn vom Evangelium zu überzeugen. Wie sollte das gehen?
    Ich werde ihm signalisieren, dass ich für ihn da bin. Aber dass es ganz klare Grenzen gibt, die mir der Jesusglaube vorgibt. Und IHM möchte ich gehorsam sein.
    Und wenn ich den Herrn um die richtigen Worte bitte, dann wird dieser Mensch erkennen,
    dass ich nicht nicht mitmache bei seiner „Party“, weil ich dächte, ich wäre etwas Besseres, sondern im Gegenteil: ich habe etwas Besseres. Ich werde Frieden und Liebe vermitteln.

    Ich würde immer mit einem Moslem sprechen bzw Muslima über Glauben, und auch in die Familie, aber nicht in eine Moschee mitgehen. Der Islam interpretiert das als Unterwerfung.
    Und damit würde ich Gott untreu.

    Es ist ja eben nicht so, dass die Menschen darauf warten, dass man ihnen Jesus bringt. (Man erlaube mir, das so ein wenig flapsig auszudrücken.)
    Satan benutzt ja diese Menschen, um uns wegzuziehen.
    Und was könnte ein besseres Zeugnis sein – und wie schwer ist das! – ruhig und zufrieden-heiter genügsam zu leben, still und wenn wir gefragt werden, warum wir die Abenteuer der Welt nicht mitmachen wollen, Zeugnis zu geben, von der Herrlichkeit die uns erwartet?
    Und dass es große Freiheit und großen Frieden bringt, den Geboten Gottes gehorsam zu leben?
    HAben wir als Christen keine Geduld mehr?

    Ich frage mich, ob vor allem die amerikanischen Christen in der Gefahr stehen, diesen Aktionismus zu leben und überall mitmischen zu wollen und zu meinen, man könne und müsse verbessern und sozusagen „zwangsbeglücken“.
    Amerika ist eben das Land, in dem doch alles möglich zu sein scheint. Vom Tellerwäscher zum Millionär.
    Anything goes.
    Aber die bittere Wirklichkeit sieht anders aus.

    Welch ein Christ dort – aber vielleicht geschieht das ja, denn ich habe ja kaum Ahnung von den Vorkommnissen dort – würde sozusagen einen Veteranen in sein Haus aufnehmen, und ihn durchbringen und ihm das Evangelium bezeugen und durch Anteilnahme und Fürsorge diesem helfen. Und wenn Gott ihn dann erweckt .. Hallelujah.
    Aber dazu muss man sich nicht mit der Welt „identifizieren“.
    Im Gegenteil. Je weiter draussen man steht, desto besser kann man helfen.

    Wäre Jesus Christus nur Mensch gewesen, hätte ER uns nicht befreien, erlösen, retten können.

    Die Gnade ist, denke ich in meinem momentanen geistlichen Zustand, das erkennen zu dürfen. Nicht ich, ER.

    Antworten

  12. Ist Mode.
    Die Einheit suchen.
    Die Gemeinschaften bilden Allianzen.
    Ein Zeitzeichen.

    Ein Abfallen.
    Von den Evangelikalen.
    Wie die katholische Show.
    Gottesdienst genannt.

    Neue Schläuche.
    Neuen Wein abfüllen.
    Die Wölfe im Schafspelz :
    Teilen Abendmahl.

    Mit Methode.
    Achten sie Gebote.
    Bieten „billiges Evangelium“ an.
    Falsche Heilsgewissheit.

    Geheime Süchte.
    Haben viele Theologen.
    Gemeindeleitung tut nicht Busse.
    Nach Lügengeschichte.

    Evangelische Allianz.
    Wollen nicht aufdecken.
    Misstände bei den „Eidgenossen“.
    Bezahlte Politik.

    Die Massnahmen.
    Hatten keinen Sinn.
    Mit „dem guten Ziel“:
    Die Gesundheit.

    Täuschung gelingt.
    Ein Leben lang.
    Sind einfach so selbstbezogen.
    Toxische Theologen.

    Man lügt.
    Manipulation ist üblich.
    An Ecken und Enden.
    Eine Manie.

    Im Kopf.
    Ist die „Pandemie“.
    Es gibt ein Diktat.
    Von Bundesamt.

    Ein Ende.
    Sollte es haben.
    Die völlig ungesunde Maskenpflicht.
    Wegen Mainstream.

    Die Selbstsucht.
    In diesem Volk.
    Es ist eine Seuche.
    Seit Anfang.

    Antworten

  13. Darf ich als Laie einen „Brückenschlag“ zwischen den kontroversen Standpunkten des Bethanien-Verlags und Kellers Sichtweisen wagen?
    1.) Ich hoffe, dem Schreiber dieses Artikels ging es nicht hauptsächlich um ein Niedermachen von Kellers Lehre und Werk, sondern um eine Begründung, warum der Verlag keine Bücher von Tim Keller verlegt. Und das ist ja jedem Verlag (sogar ohne öffentliche Begründung) überlassen, welche Bücher er vertreibt und welche nicht.
    2.) Aus eigener Erfahrung weiß ich: Es gibt im Leben jedes Christen Bereiche, wo er „stark“, und wo er „schwach“ ist. Bzw Paulus unterscheidet sogar Starke und Schwache. In den Bereichen, wo man „schwach“ ist, soll man keinesfalls zu mutig in die Welt hinausgehen! Man braucht den Rückzug persönlich bzw in der Gemeinde. Die persönliche Heiligkeit ist immer wichtiger als jedes Engagement. Aber es gibt auch starke Christen, die überhaupt keine Probleme mit bestimmten Sünden haben. Und diese Starken sollen sich sowohl um die schwachen Gläubigen kümmern, als auch sich in ihrem weltlichen sozialen Umfeld engagieren, damit auch sie als Himmelslichter in einer verkehrten Welt leuchten! Und vielleicht richtet sich Keller vor allem an solche „Starken“?

    Antworten

  14. Darf ich, obwohl ich nur sehr wenig Bücher von Tim Keller gelesen habe, einen „Brückenschlag“ zwischen den kontroversen Standpunkten des Bethanien-Verlags und Kellers Sichtweisen wagen?
    1.) Ich hoffe, dem Schreiber dieses Artikels ging es nicht hauptsächlich um ein Niedermachen von Kellers Lehre und Werk, sondern um eine Begründung, warum der Verlag keine Bücher von Tim Keller verlegt. Und das ist ja jedem Verlag (sogar ohne öffentliche Begründung) überlassen, welche Bücher er vertreibt und welche nicht.
    2.) Aus eigener Erfahrung weiß ich: Es gibt im Leben jedes Christen Bereiche, wo er „stark“, und wo er „schwach“ ist. Bzw Paulus unterscheidet sogar Starke und Schwache. In den Bereichen, wo man „schwach“ ist, soll man keinesfalls zu mutig in die Welt hinausgehen! Man braucht den Rückzug persönlich bzw in der Gemeinde. Die persönliche Heiligkeit ist immer wichtiger als jedes Engagement. Aber es gibt auch starke Christen, die überhaupt keine Probleme mit bestimmten Sünden haben. Und diese Starken sollen sich sowohl um die schwachen Gläubigen kümmern, als auch sich in ihrem weltlichen sozialen Umfeld engagieren, damit auch sie als Himmelslichter in einer verkehrten Welt leuchten! Und vielleicht richtet sich Keller vor allem an solche „Starken“?

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  15. Ich danke für diesen offenen Diskurs und das dies der Betanien Verlag ermöglicht.
    Wir leben in einer Zwischenzeit, im Schon jetzt und noch nicht Aspekt. Das ist eine Spannung, die Mitten durch unsere Kirchen und Herzen geht.
    Die alte Kirche hat Origenes, soweit das Menschen können, als Christ erkannt, der für Christus gestorben ist. Gleichzeitig hat sie seine Irrlehren verurteilt. Wir können gerettet sein und eine ungesunde Lehre vertreten, die schadet. Darum ist diese Diskussion wichtig.
    Aber: Wenn es ums Heil geht, da ist es mir wichtiger, dass jemand hinkend in den Himmel kommt (durchs Feuer), als gar nicht.
    Ich glaube Timothy Keller ist um vieles orthodoxer als Origenes. Bei der Kritik um das Eigentum kann ich mitgehen. Dass aber Keller nur Sozialreformen anstrebt und das Evangelium vernachlässigt, dies sehe ich nicht so. Er versucht Orthodoxie und Liebe zu verbinden. Und das ist biblisch: in Liebe die Wahrheit sagen und Leben. Aber da wir nicht Christus sind, muss das täglich in Busse zu Christus geschehen. Sehr kisr lehrt Keller, dass wur auch für unsere guten Werke Busse tun sollten.
    Zudem denke ich, gibt es verschiedene Gaben. Der eine still und treu, der andere lauter. Und gerade in der Duskussion zwischen Zwinglianer und Täufer brachte schon vor 500 Jahren der hier angesprochene Zwist auf: Perfekte Kirche oder eine Kirche mit Heiligen und Heuchlern? Gibt einen Unterschied zwischen sichtbarer und unsichtbarer Kirche? Darf ein Christ Militärdienst machen oder nicht? Darf ein Christ Politik betreiben oder soll er sich von der Welt, wie früher die Mönche, zurückziehen? Auch nach Zwingli stritten Heinrich Bullinger, der Nachfolger Zwinglis, der eine Staatskirche vertrat und Leo Jud, der wie Cslvin eine gewisse Trennung zwischen Stast und Kirche sah in Zürich.
    Zwingli athestierte den Täufern, dass ihre Frömmigkeit Vorbilder für Kirche und Staat ist, aber ihr Ungehorsam unterbunden werden muss, da es damals die Geselkschaft zerrissen hätte. (undces gibt auch wütendere Sätze) Eine Tragik, da damals Staat und Kirche eng verbunden war. Viele Täufer bezichtigten Zwingli als Antichristen, weil er ihren Idealismus ablehnte. Zudem hat sich die ref. Kirche des Kantons Zürichs erst vor wenigen Jahren bei den Täufern entschuldigt, da man die Täufer über Jahrhunderte abgekehnt und der Staat sie verfolgt hat. Die Berner haben es wenige Jahre später unternommen, ebenfalls um Vergebung zu bitten. Die ref. Holländer waren es, die in Zürich erreichten, dass Täufer wenigstens anständig auswandern durften.
    Eine schlimme Zeit.
    Auf der anderen Seite:
    Gerade die reformierte Bundestheologie verbindet unsere christliche Abgesonderheit UND unser Zeugnis in der Welt, denn zum Segen Abrahams gehört, dass wir ein Segen für die Welt sein sollen. Wobei unsere Liebe in Christus für uns die beste „Evangelisationsmethode“ ist.
    Und ich denke, dass es auch ganz individuelle Lebensgestaltungen gibt: Der eine lebt zurückgezogen aks der andere. Das war in der Schweiz lange Zeit schwer, weil jeder mit den ditektdemokratischrn Aspekten auch Politiker ist und es vor nicht so langer Zeit für alle gesunden Männer verpflichtend war, Militärdienst zu leisten.
    Interessant ist auch der Cslvinismus, der mit seiner Haltung zum Gesetz ganz selbstverständlich den Segen des Gesetzes für jede Gesellschaft betont: Lex Rex. Das ist automatisch gesellschaftsrelevant: Riegel, Spiegel, Regel.

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  16. Danke für Eure Treue zum Herrn. Ich las das Buch „Vom Glück selbstlos zu leben“.
    Das Buch ist nicht empfehlenswert und irreführend, weil es dazu verleitet, daß göttliche Gebot des Selbstgerichtes zu verwerfen, nichts zu richten und nichts zu beurteilen und schon gar kein Urtei an sich selbst heranzulassen. So wird es kaum möglich sein, von Sünde überführt zu werden. Darüber hinaus wird die Bekehrung auf eine vereinfachte Formel reduziert, die niemals zu einer echten Buße und Bekehrung führt.

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