In seiner Autobiografie beschreibt Georg Müller die Zeit, als er 1829 mit 24 Jahren zur der Einsicht kam, „die Bibel allein als Maßstab der Beurteilung wertzuschätzen“:
… Vor dieser Zeit hatte ich mich sehr gegen die Lehren von der Erwählung, der wirksamen Sühne [engl. particular redempetion, auch „begrenzte Sühne“ genannt) und der bis zum Ende bewahrenden Gnade gewehrt – so sehr, dass ich noch wenige Tage nach meiner Ankunft in Teignmouth die Erwählung eine teuflische Lehre genannt habe. Aber nun wurde ich dahin geführt, diese kostbaren Wahrheiten im Wort Gottes zu untersuchen. Ich war bereit gemacht worden, in der Bekehrung von Sündern keinerlei eigene Ehre zu sehen, sondern mich bloß als Werkzeug zu betrachten; und ich war bereit gemacht worden, das anzunehmen, was die Schrift sagt. So machte ich mich daran, das Neue Testament von vorn bis hinten durchzulesen und besonders auf alles zu achten, was mit diesen Lehren zu tun hatte. Zu meinem großen Erstaunen fand ich, dass jene Stellen, die eindeutig für die Erwählung und bewahrende Gnade sprechen, etwa viermal so häufig sind wie jene, die diesen Wahrheiten scheinbar widersprechen. Und als ich bald darauf auch diese wenigen Stellen näher untersucht und verstanden hatte, halfen auch sie mir in der Bestätigung dieser besagten Lehren.
Weiterlesen